Diagnostik

Hoffnungsträger Ultraschall

Der moderne Ultraschall kann Durchblutung und Gewebestrukturen in feinstem Detail darstellen. Bei vielen Fragestellungen ist es das schnellste, patientenfreundlichste und auch genaueste diagnostische Verfahren.

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"Aktuelle Ultraschallgeräte arbeiten mit einer realen Auflösung von weniger als einem Millimeter. Im Vergleich zu anderen Schnittbildverfahren ist das konkurrenzlos", so Professor Andreas Schuler, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik der Alb Fils Kliniken Göppingen, Helfenstein Klinik.

Da insbesondere Kontrastmitteltechniken heute zunehmend verfügbar sind, hat sich der Ultraschall zudem eine funktionelle Dimension erschlossen, die das Einsatzspektrum deutlich erweitert hat.

Schuler berichtete über aktuelle Entwicklungen in der Ultraschalltechnik bei einer Veranstaltung im Vorfeld der Medizinmesse Medica in Düsseldorf. Dort findet in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) die Fortbildungsveranstaltung Medica Education Conference statt, die moderne medizintechnische Verfahren zu einem ihrer Schwerpunkte macht.

Große DEGUM-Studie

Zum Kontrastmittelultraschall hat die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) schon vor einiger Zeit eine große Studie mit 1349 Patienten mit Lebertumoren initiiert, in der das Verfahren unter anderem anhand vom Gewebeproben validiert wurde.

 "Dort zeigte sich eine Treffsicherheit von über 90 Prozent", so Schuler. Damit würden CT- und MRT-Untersuchungen bei vielen dieser Patienten entbehrlich.

Eine weitere Ultraschalltechnik, die in immer mehr klinischen Studien evaluiert wird, ist die Elastografie. Bei diesem Verfahren wird durch geeignete Ultraschallpulse die Verformbarkeit des Gewebes gemessen. Dies lässt unter anderem Rückschlüsse über fibrotische Umbauprozesse zu.

Der Stellenwert der Elastografie wurde lange Zeit vor allem im Zusammenhang mit der Evaluierung einer Leberfibrose gesehen. Das Einsatzspektrum geht mittlerweile aber weit darüber hinaus. So kann beispielsweise die Schilddrüsensonografie durch Hinzunahme der Elastografie aussagekräftiger werden.

"Wenn wir im konventionellen Ultraschall einen Schilddrüsenknoten sehen, der nicht gesund aussieht, weil er beispielsweise Kalk enthält, schließen wir eine Elastografie an", so Schuler. Zeigt sich dort ein buntes Bild aus harten und weichen Arealen, könne der Patient ohne zusätzliche Punktion direkt zum Chirurgen geschickt werden.

Elastografie erobert neue Felder

Ganz neue Felder erobert sich die Elastografie derzeit im Kontext der Endosonografie. Sollen beispielsweise bei Patienten mit Bronchialkarzinom die Lymphknoten punktiert werden, erlaubt eine mit Elastografie ausgestattete Endosonografie ein zielgerichteteres Vorgehen: Der Lymphknoten kann genau dort punktiert werden, wo die Verhärtung ist. So erhält der Pathologe möglichst aussagekräftiges Gewebematerial. (gvg)

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