Betriebliche Krankenversicherung

Hoffnungsträger der PKV-Branche

Policen der betrieblichen Krankenversicherung sind vor allem bei kleinen Unternehmen beliebt, berichten private Krankenversicherer.

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Köln. Die privaten Krankenversicherer registrieren eine wachsende Nachfrage nach Policen der betrieblichen Krankenversicherung (bKV).

Nach Angaben des PKV-Verbands haben Ende 2019 insgesamt 10 200 Unternehmen für ihre Mitarbeiter eine private Zusatzversicherung abgeschlossen und finanzieren sie komplett – 32,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Policen seien besonders bei kleineren Unternehmen beliebt, heißt es. Die Zahl der Beschäftigten, die von der bKV profitieren, stieg um 8,3 Prozent auf 820 000. 2018 verbuchte die Branche einen Zuwachs von 27 Prozent bei den Unternehmen und 13 Prozent bei den versicherten Mitarbeitern verbucht.

Bis zu 44 Euro monatlich steuerfrei

Die bKV ist einer der Hoffnungsträger der PKV-Branche. Einen weiteren Wachstumsschub erhoffen sich die Unternehmen von der Tatsache, dass nach dem Jahressteuergesetz 2019 die vom Arbeitgeber bezahlten bKV-Beiträge bis 44 Euro monatlich steuer- und sozialabgabenfrei sind.

PKV-Verbandsdirektor Dr. Florian Reuther sieht den Fachkräftemangel als einen Treiber für den Zuwachs: Die bKV helfe, Mitarbeiter längerfristig an Unternehmen zu binden. „Die Arbeitnehmer profitieren von einem erweiterten Versicherungsschutz, der zudem aufgrund der Gruppenverträge problemlos ohne Wartezeiten und Gesundheitsprüfung gewährt wird.“

Reuther verweist darauf, dass sich die betriebliche Versicherung auch als Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung eigne. Im November 2019 hatten die Gewerkschaft IG BCE und der Arbeitgeberverband BAVG für die Chemie- und Pharmaindustrie als Teil des Tarifvertrags eine arbeitgeberfinanzierte Pflegezusatzversicherung vereinbart. Den Versicherungsschutz liefert ein Konsortium der Krankenversicherer R+V, Deutsche Familienversicherung und Barmenia.

Kooperation mit „Medizinmännern“

Die Barmenia hat in ihr bKV-Angebot eine neue Beratungsleistung aufgenommen. In Kooperation mit den „Medizinmännern“, einem Zusammenschluss von Ärzten und Sportwissenschaftlern, und dem Beratungsunternehmen Top bKV will der Versicherer Betriebe gezielt über das Thema Männergesundheit informieren.

Frauen nutzten die über die betrieblichen Policen erweiterten Vorsorgemöglichkeiten meist häufiger als Männer, so Daniel Schmalley, Leiter des Kompetenzzentrums Firmenkunden der Barmenia. „Mit unserem neuen Programm wollen wir sicherstellen, dass wir alle Beschäftigten erreichen.“ Gerade in männerdominierten Firmen könnte das neue Angebot ein Einstieg in die bKV sein, hofft der Versicherer. (iss)

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