"Ich bin ein Fan aller neurologischen Themen"

Der frühere AWD-Chef Maschmeyer gründet eine Firma mit einem Neurowissenschaftler.

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KÖLN (hf). Der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer, 51, hat zusammen mit dem 65-jährigen Neurowissenschaftler Professor Florian Holsboer die HolsboerMaschmeyer-Neurochemie gegründet. Das neue Unternehmen mit anfänglich fünf Mitarbeitern - davon drei Wissenschaftler - soll Forschungen über Mittel gegen Depressionen, die Holsboer schon seit Jahren betreibt, zur Marktreife bringen.

Holsboer ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München und wird das nach eigenen Worten auch noch mindestens bis 2015 bleiben. "Wir gehen davon aus, dass keiner die gleiche Depression hat", sagte er. Die genetische Verfassung und die unterschiedliche Physiologie sorgten dafür, dass es sehr verschiedene Depressionen gebe.

"Wir wollen maßgeschneiderte Medikamente entwickeln", so Holsboer. "Die Medikamente, die es heute gibt, brauchen zu lange, bis sie wirken, sie wirken bei zu wenig Patienten und sie haben zu viele Nebenwirkungen." Es gebe nicht eine einzige Depression, sondern bei 100 Patienten 10 oder 20 verschiedene.

Maschmeyer hatte 2007 den von ihm gegründeten umstrittenen Finanzvertrieb AWD höchst lukrativ an den Lebensversicherer Swiss Life verkauft. Sein Vermögen wird auf über 500 Millionen Euro geschätzt.

"Ich bin ein Fan aller neurologischen Themen", sagte Maschmeyer, der 1990 die Stiftung "Neurobiologische Grundlagen des Lernens" in Hannover mitgegründet hatte. Zusammengebracht mit Holsboer habe ihn seine Lebensgefährtin Veronica Ferres. "Professor Holsboer stammt aus einer Schauspielerfamilie, ich habe mal Medizin studiert." Er sei bereit, Millionen zu investieren. "Und wenn es schiefgeht, war das eben ein philanthropisches Projekt," sagte Maschmeyer.

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