Ärzte in Österreich

Impfende Apotheker? Nein, danke!

Wie auch in Deutschland treibt Ärzte in Österreich das Ansinnen der Vakzinierung in der Offizin auf die Barrikaden.

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Wien. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), findet klare Worte: ,„Impfen ist ausschließlich eine ärztliche Tätigkeit.“ Szekeres definiert so die klare Absage der ÖÄK an in der jüngsten Zeit ventilierte Ideen, Apotheker oder Sanitäter impfen zu lassen. „Das Impfen bedeutet nämlich mehr als die bloße Verabreichung der Impfung“, grenzt er die ärztliche Kompetenz gegenüber konkurrierenden Gesundheitsberuflern ab.

Die Ärzteschaft der Alpenrepublik will das verhindern, was in Deutschland, im Omnibusverfahren an das Masernschutzgesetz angehängt, Anfang März dieses Jahres in Kraft getreten ist – die Möglichkeit, Grippeimpfungen in Apotheken anzubieten. Die deutsche Bundesapothekerkammer hat dazu inzwischen sogar bereits die Leitlinie zur „Durchführung von Grippeschutzimpfungen in öffentlichen Apotheken“ erstellt und informiert über rechtliche Anforderungen und Qualifikationsvoraussetzungen.

Szekeres rät der Legislative, „unbedingt den Rat der Experten einzuholen, um die Patientensicherheit nicht zu gefährden.“ „Wir Ärzte und unser geschultes Team sind ausgebildet, bei Impfreaktionen vom Kreislaufkollaps bis hin zu sehr seltenen Nebenreaktionen fachlich richtig und unverzüglich zu reagieren – wie soll das in einer Apotheke funktionieren?“, fragt Rudolf Schmitzberger, Leiter des ÖÄK-Impfreferates, ergänzend.

Die Praxen arbeiteten mit entsprechender Notfallausrüstung und seien geschult im Notfallmanagement. „Diese Sicherheit kann von Apotheken nie erreicht werden. Damit bestünde eine gesundheitsgefährdende Situation für die Bevölkerung“, warnt Schmitzberger. Zudem könnten Praxen mit vorrätigem Impfstoff gleich impfen und Patienten einen bequemen „One-Stop-Shop“ bieten. (maw)

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