Zukunftsbranche Gesundheit

Jeder neunte Beschäftigte arbeitet im Gesundheitswesen

Die Gesundheitsbranche ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern sie schafft auch Wohlstand. Wie viel Wohlstand, lässt sich inzwischen sogar von den Statistikern messen.

Von Uwe K. Preusker Veröffentlicht:

Vor wenigen Tagen hat das Statistische Bundesamt es vorgerechnet: Mit Gesamtausgaben in Höhe von 263,2 Milliarden Euro für das Jahr 2008 ist die Gesundheit der größte Sektor unserer Volkswirtschaft. Und: Gesundheit ist nach wie vor ein stabiler Wachstumsmarkt - auch und gerade in Krisenzeiten.

Außerdem ist die Gesundheits-branche unser wichtigster Arbeits-markt: Ende 2008 waren hier 4,6 Millionen Menschen tätig - 76 000 oder 1,7 Prozent mehr als noch 2007. Damit war 2008 jeder neunte Beschäftigte in Deutschland im Gesundheitswesen tätig. Der größte Teil dieser Arbeitsplätze lässt sich außerdem nicht in Billiglohn-Länder exportieren - Gesundheitsversorgung findet nämlich weit überwiegend lokal und regional statt. Doch die Ausgaben für die Gesundheit, wie sie das Statistische Bundesamt bisher erfasst, sagen nur die halbe Wahrheit über den mittlerweile wichtigsten Sektor unserer Volkswirtschaft aus. Denn allein über die Ausgaben kann der Beitrag, den die Gesundheitswirtschaft zur Wohlfahrt der Volkswirtschaft leistet, nur unzureichend erfasst werden. Vielmehr müssen die durch die Produktion der Gesundheitsbranche erwirtschafteten Einkommen erfasst werden. Genau dies ist mittlerweile möglich - mit dem im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellten Gesundheitssatellitenkonto für die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

Damit wird es zukünftig möglich, den exakten Beitrag der Gesund-heitswirtschaft zur gesamten Wirt-schaftsleistung in Deutschland zu erfassen. Was das bedeutet, lässt sich gut an der Beschäftigung in der Gesundheitsbranche ablesen - sie lag nach diesem Konzept für die erweiterte Gesundheitswirtschaft bereits 2005 bei 13,8 Prozent aller Beschäftigten. Für 2030 prognostizieren die Gutachter übrigens sogar 6,7 Millionen Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft!

Gibt es eigentlich gute und schlechte Ausgaben für Gesundheit? Manchmal macht es diesen Eindruck: Gute Ausgaben für Gesundheit gibt es im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung, schlechte dagegen bei den privaten Ausgaben für Gesundheitsdienstleistungen und -produkte. Das Hauptaugenmerk der bisherigen Gesundheitspolitik war jedenfalls immer die gesetzliche Krankenversicherung, nie aber die gesamte Gesundheitswirtschaft. Dabei sind die - freiwillig getätigten - Ausgaben für ein neues Auto weder besser noch schlechter als die - ebenfalls freiwillig getätigten - Ausgaben für einen Gesundheitsurlaub oder ein persönliches Fitnessprogramm!

Wenn die hohe Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung in Deutschland ernst genommen wird, brauchen wir zukünftig eine Politik, die dafür sorgt, dass der Zukunftsmotor unserer gesamten Wirtschaft - die Gesundheitswirtschaft eben - nicht gebremst, sondern systematisch gefördert wird.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können