„Zero Pay Day“

KBV: Ab 15. November arbeiten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ohne Bezahlung!

Laut KBV bekommen Ärzte in der ambulanten Versorgung statistisch betrachtet bis Ende des Jahres kein Honorar mehr, wenn sie GKV-Patienten behandeln. Sie spricht von „chronischer Unterfinanzierung“.

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Berlin. Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), zollt seinen niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen Respekt: „Obwohl im Schnitt jede zehnte ärztliche Leistung nicht bezahlt wird, sind tagtäglich mit viel Herzblut für die Menschen in diesem Land da“, wird er in einer KBV-Mitteilung von Mittwoch zitiert.

„Wenn die Praxen das täten, was die Politik per Gesetz vorgibt, dann müssten zehn Prozent an Untersuchungen und Behandlungen entfallen. In der Konsequenz müssten wir Kolleginnen und Kollegen raten, ihre Leistungen gesetzeskonform einzuschränken.“

Praxen drohe der Kollaps

Die KBV weist auf den so genannten Zero Pay Day am 15. November hin – ab da bekämen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte statistisch betrachtet kein Geld mehr für die meisten Behandlungen gesetzlich krankenversicherter Patientinnen und Patienten. Das Datum stelle einen Durchschnittswert dar. Wann genau die Budgets exakt erschöpft sind, hänge von Standort und Fachrichtung ab.

Der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister wies darauf hin, dass die Situation der ambulanten Versorgung kritisch sei. „Die Praxen versorgen 578 Millionen Fälle im Jahr. Dabei leidet der ambulante Bereich an chronischer Unterfinanzierung“, so der KBV-Vize. „Das wird nicht mehr lange gut gehen. Die Politik scheint auf dem ambulanten Auge blind zu sein. Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht schnell verbessern, droht der Praxenkollaps.“ Es sei an der Zeit, mit einer tragfähigen Finanzierung die faktischen Minusrunden der Praxen zu beenden.

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