Krankenhausreform

Katholische Krankenhäuser wenden sich gegen „zentrale Großkliniken“

Am Donnerstag stehen es weitere Gespräche von Bund und Ländern zur Krankenhausreform an. Der Verband der katholischen Krankenhäuser fordert Bestandschutz für die wohnortnahe Versorgung.

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Berlin. Der Katholische Krankenhausverband (kkvd) argumentiert in einem Positionspapier gegen die geplante Neuordnung der Krankenhauslandschaft nach Versorgungsstufen und gegen „zentrale Großkliniken“.

Gleichzeitig stellt sich der Verband hinter das Vorhaben, die ambulante Bedarfsplanung und die Krankenhausplanung zu einer sektorenübergreifenden Versorgungsplanung weiterzuentwickeln. Dafür sollten Krankenhäuser auf dem Land berechtigt werden, ambulante Behandlungsleistungen zu erbringen.

Im Vorfeld von Gesprächen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Donnerstag zur Krankenhausreform der Ampel-Koalition hat sich der Verband gegen sich gegen eine „hierarchische arzt- oder forschungszentrierte Top-Down-Organisation“ der stationären Versorgung gewandt.

Vorschlag: Regionale Netzwerke spezialisierter Kliniken

Es sei sinnvoller, die Potenziale der vorhandenen dezentralen Strukturen zu nutzen, sagte Verbands-Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin am Mittwoch. Bis 2030 werde der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland auf mehr als 25 Prozent der Bevölkerung steigen.

Für diese Menschen müsse es eine wohnortnahe Versorgung geben. Der Verband plädiert in einem Positionspapier für regionale Netzwerke von Kliniken, die sich auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren sollten. Dies bringe hohe Versorgungsqualität und gute Erreichbarkeit zusammen. Klinikschließungen ließen sich vermeiden.

Vorbild des kkvd ist die Grundversorgung, wie sie im Leistungsgruppenmodell in Nordrhein-Westfalen definiert ist. Demnach sollen Familien und immobile ältere Menschen binnen 30 Minuten ein Haus der Grundversorgung erreichen können.

Eine vergleichbare Daseinsvorsorge müsse wirtschaftlich bestehen können. Sie sollte nach Auffassung des kkvd daher fallzahlunabhängig finanziert werden. Die Vorhaltefinanzierung müsse auch die Aus- und Weiterbildung des Personals decken.

Der kkvd vertritt 283 Krankenhäuser, die im Jahr rund 3,5 Millionen Patienten versorgen und 17 Milliarden Euro damit umsetzen. (af)

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