Transplantationsskandal

Keine Auskunft!

Schnelle Aufklärung im Skandal um mutmaßliche Manipulationen bei Leber-Wartelisten: Das hatte die Uniklinik Leipzig versprochen. Doch noch immer wird vor allem geschwiegen. Allerdings gibt es bereits personelle Konsequenzen.

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Schweigen: Uniklinik Leipzig.

Schweigen: Uniklinik Leipzig.

© Jan Woitas / dpa

LEIPZIG. Bei den Ermittlungen zu den Unregelmäßigkeiten bei Lebertransplantationsverfahren am Uniklinikum Leipzig (UKL) lassen Ergebnisse weiter auf sich warten.

Auch nach inzwischen mehr als drei Monaten gibt es noch keine neuen Erklärungen seitens der Klinik - nachdem anfangs noch erklärt wurde, man wolle binnen weniger Wochen neue Erkenntnisse präsentieren. Gleichwohl hat die Klinik offenbar personelle Konsequenzen gezogen.

So wurden zwei Oberärzte inzwischen entlassen, die nach Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten zunächst nur beurlaubt worden waren. Entsprechende Berichte bestätigte eine Sprecherin des UKL auf Anfrage.

Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass es am Klinikum in den vergangenen zwei Jahren zu Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Spenderlebern kam, seitdem ermittelt die gemeinsame Prüf- und Überwachungskommission der Deutschen Krankenhausgesellschaft, des GKV-Spitzenverbands und der Bundesärztekammer am UKL.

Untersuchungen ziehen sich hin

Zu den Kündigungen der beiden Oberärzte gibt es am Klinikum keine Auskunft, auch wird nicht bestätigt, dass diese überhaupt mit den Transplantations-Skandal in Verbindung stehen.

Anfang 2013 sagte der medizinische Vorstand des UKL, Professor Wolfgang Fleig, beide Ärzte hätten ihm erklärt, dass sie ihnen von der Station übermittelte Informationen nur an das Transplantationszentrum weitergeleitet hätten, ohne trügerische Absicht.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt derzeit, gibt aber zum aktuellen Verfahrensstand ebenfalls keine Auskunft.

Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, überrascht es nicht, dass die Untersuchungen wesentlich länger dauern als ursprünglich angekündigt. "Am Anfang eines solchen Skandals wird immer versprochen, für schnelle Aufklärung zu sorgen. Aber kurzfristige Ergebnisse kann es nicht geben.

Es sei schwer, eine "lückenlose Indizienkette nachzuweisen, das ist aber nötig." Er rechnet damit, dass sich die Untersuchungen in Leipzig weiter hinziehen werden.

Bei der Bundesärztekammer erklärte eine Sprecherin, dass die Prüfkommission derzeit Daten auswerte. Wann dies beendet sei, "steht derzeit noch nicht fest". (tt)

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