Klinik-Privatisierung: Wiesbaden hat Signalwirkung

OFFENBACH (ine). Die in Wiesbaden geplante Teilprivatisierung der kommunalen Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) hat Signalwirkung für die Branche in ganz Hessen, sagte Kongresspräsident Andreas Goldschmidt beim Rhein-Main-Zukunftskongress in Offenbach.

Veröffentlicht:

Die Rhön Klinikum AG will mit einem Anteil von 49 Prozent bei den HSK einsteigen. Die HSK haben ein Defizit von mehr als 100 Millionen Euro.

"Es geht Rhön um Marktmacht und nicht um den schnellen wirtschaftlichen Erfolg", sagte der Professor für Gesundheitsmanagement an der Uni Trier. Rhön betreibt in Wiesbaden bereits die Deutsche Klinik für Diagnostik und die Aukammklinik.

Der Bildung von Klinikverbünden, wie sie vom Land Hessen gefordert wird, steht nach Ansicht Goldschmidts eine Teilprivatisierung nicht im Weg.

"Private sind im Verbund stark", sagte auch Dr. Michael Philippi, Vorstandsvorsitzender der Sana-Kliniken, in einer Diskussion über "Ethik und Monetik".

Er verwies darauf, dass Verbünde Spielräume eröffneten, die über Gewinnoptimierung hinaus gingen. Allerdings hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden den Verkauf vorerst gestoppt.

Damit erhält ein Bürgerbegehren Zeit, um Unterschriften gegen den Verkauf zu sammeln. Die Initiatoren sprechen sich für einen Verbleib der HSK in kommunaler Hand aus.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Krankenhaus

DRK-Klinikum Saarlouis stellt Insolvenzantrag

Qualitätssicherung im Krankenhaus

Routine rettet Leben: Wie Mindestmengen die Kliniklandschaft verändern

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 25.02.201215:04 Uhr

Paralysierte Logik?

Dass es der Rhön Klinikum AG, die mit einem Anteil von 49 Prozent bei den defizitären kommunalen Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) einsteigen will, n u r "um Marktmacht und nicht um den schnellen wirtschaftlichen Erfolg" geht, ist an gelähmter Logik und nassforscher Naivität kaum zu überbieten.

Nur zum Vergleich: 2006 hatte die Rhön-Klinikum AG 95 Prozent der Anteile des Landes Hessen an den Universitätskliniken Gießen und Marburg zu einem G e s a m t k a u f p r e i s von 112 Millionen Euro quasi ''geschenkt'' bekommen und sich gleichzeitig zu Investitionen in Höhe von 367 Mio. €, davon 260 Millionen Euro als wertsteigernde Neu- und Umbauten verpflichtet. Beide Unikliniken beinhalten 2.376 Planbetten, davon 1.191 Gießen und 1.185 Marburg. Bereits im ersten Halbjahr 2007 habe das privatisierte hessische Großklinikum rund 400.000 € Überschuss erwirtschaftet:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/rhoen-klinik-giessen-marburg-aus-den-roten-zahlen/2846010.html

Die Rhön-Klinikum AG hat für das Geschäftsjahr 2010 i n s g e s a m t einen Konzerngewinn von 145 Millionen Euro verbucht (Quelle: Dtsch Arztebl 2011; 108(18): A-983 / B-811 / C-811). Einen Gegensatz zwischen Marktmacht und wirtschaftlichem Erfolg aufzubauschen, ist eine ''contradictio in adjecto''.
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten