Öffnung der Kliniken

Konkurrenz für Niedergelassene wird schärfer

Als Folge der Öffnung von Krankenhäusern zur ambulanten Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen befürchtet die KBV eine wachsende Institutionalisierung.

Veröffentlicht:

BERLIN. An einigen Stellen stößt der Gesetzgeber die Türen der Krankenhäuser für die ambulante Versorgung auf. Das sei zum Nachteil insbesondere der freiberuflich tätigen niedergelassenen Ärzte, kritisiert die KBV.

Paragraf 75 Absatz 1a SGB V öffnet Krankenhäuser für diejenigen Patienten, denen die Terminservice-Stelle der KV keinen Termin bei einem niedergelassenen Facharzt hat vermitteln können.

Vergütungsanspruch nach EBM

Für die ambulanten Leistungen hat die Klinik einen Vergütungsanspruch nach EBM. Der wird finanziert aus der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung - also auf Kosten der Vertragsärzte.

  • Paragraf 116a: Aus "kann" wird "muss". Bei Unterversorgung oder bei zusätzlichem lokalen Versorgungsbedarf ist nun ein Krankenhaus zwingend zur ambulanten Behandlung zuzulassen. Es gibt keinen Ermessensspielraum. Auch hier gehen die ambulanten Klinikleistungen auf Kosten des Budgets der niedergelassenen Ärzte.
  • Paragraf 116b: Die nach dem alten bis Ende 2011 geltenden Recht von den Landesbehörden für die ambulante Behandlung zugelassenen Krankenhäusern bekommen für diese Form der Öffnung Bestandsschutz.

Die Zulassung kann nur aufgehoben werden, wenn die Voraussetzungen nach altem Recht nicht mehr gegeben sind. Kritiker befürchten nun, dass der als eine wirkliche Neuerung gepriesene Paragraf 116b des Versorgungsstrukturgesetzes von 2011 leer läuft.

Faktisch schafft der Gesetzgeber damit zweierlei auf unabsehbare Zeit geltendes Recht. Zum Nachteil der niedergelassenen Spezialisten, die sich in jedem Fall den höheren Anforderungen des neuen Paragrafen 116b stellen müssen. (HL)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung