Finanzlücke im Jahr 2024

Krankenhäuser in Baden-Württemberg rechnen mit Minus von 900 Millionen Euro

Die Krankenhausgesellschaft in Baden-Württemberg geht in diesem Jahr von steigenden Defiziten aus. 85 Prozent der Häuser erwarteten rote Zahlen in der Bilanz.

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Stuttgart. Die baden-württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) warnt vor einer sich weiter verschlechternden Finanzsituation der Krankenhäuser. Im laufenden Jahr fehlten in den Wirtschaftsplänen der Kliniken in diesem Jahr 900 Millionen Euro. Die Jahresergebnisse seien im vergangenen Jahr noch schlechter als befürchtet ausgefallen – die Finanzierungslücke belaufe sich auf 670 Millionen Euro.

Insgesamt addiere sich der Fehlbedarf in den Kliniken in den Jahren 2023 und 2024 auf mehr als 1,5 Milliarden Euro, teilte der BWKG-Vorstandsvorsitzende Heiner Scheffold am Donnerstag mit. Die Krankenhausgesellschaft stützt sich dabei auf eine Umfrage zu den Wirtschaftsplänen der Krankenhäuser.

Bei der Befragung im März vergangenen Jahres gingen noch 77 Prozent der befragten Krankenhausgeschäftsführer für 2023 von einem Defizit aus. Im laufenden Jahr wird dies von 85 Prozent der Krankenhäuser befürchtet.

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„Das finanzielle Desaster der Kliniken im Land ist eine direkte Folge der verfehlten Krankenhauspolitik des Bundes“, sagte Scheffold. Die Kosten für Personal und Sachmittel seien in den vergangenen zwei Jahren überdurchschnittlich gestiegen, aber eine verlässliche Finanzierung fehle immer noch.

„Wir fordern die dauerhafte Erhöhung der Krankenhausvergütung um mindestens vier Prozent, die Rücknahme der durch die Bundesregierung vorgenommenen Kürzungen und die verlässliche Finanzierung von künftigen Kostensteigerungen“, so der BWKG-Vorsitzende.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft assistierte im Nachgang zu den Bund-Länder-Gesprächen zur Krankenhausreform am Mittwoch, den Kliniken stehe bundesweit „aktuell das Wasser bis zum Hals“. „Ihnen wird auch weiterhin der seit 2022 dringend notwendige Inflationsausgleich verwehrt, so dass sie nun schon das dritte Jahr infolge mehr Geld ausgeben müssen als sie einnehmen können“, beklagt die DKG. (fst)

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