Regelung im Honorarverteilungsmaßstab

LSG Potsdam: KV darf Wachstum unterdurchschnittlicher Praxen bremsen

Das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg hat entschieden, dass Honorarverteilungsregelungen das Wachstum von Praxen mit unterdurchschnittlicher Abrechnung zeitlich begrenzt verzögern dürfen.

Veröffentlicht:
Nach der Aufbauphase dürfen unterdurchschnittlich abrechnende Praxen gebremst werden, sagt das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg.

Nach der Aufbauphase dürfen unterdurchschnittlich abrechnende Praxen gebremst werden, sagt das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg.

© Z6944 Sascha Steinach / ZB / pic

Potsdam. Honorarverteilungsregeln dürfen das Wachstum unterdurchschnittlich abrechnender Praxen bremsen. Das hat das Landessozialgericht (LSG) Berlin-Brandenburg noch zu den früheren Regelleistungsvolumina (RLV) entschieden. Es billigte damit eine Regelung, wonach sich eine Fallzahlsteigerung erst im Folgejahr ausgewirkt hatte.

Damit wies das LSG ein MVZ in Berlin ab, das überwiegend psychologische Psychotherapeuten und Fachärzte für psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Nervenheilkunde beschäftigte. Zum 1. April 2008 wurde zudem auch eine Allgemeinmedizinerin angestellt. Diese bekam noch im Quartal IV/2014 nur 807 RLV-Fälle zugewiesen, bei einem Arztgruppendurchschnitt von 900.

Das MVZ rügte, durch die Zuweisung von auf dem jeweiligen Vorjahresquartal beruhenden RLV ab dem ersten Quartal 2012 sei das Wachstum der Ärztin unzulässig ausgebremst worden.

Anschluss an den Durchschnitt wird nicht verhindert

Wie schon das Sozialgericht Berlin folgte auch das LSG dem nicht. Zwar sei die Anstellung der Allgemeinmedizinerin zunächst als „Neupraxis“ anzuerkennen gewesen. Deren dreijährige Aufbauphase sei aber bereits mit Ablauf des ersten Quartals 2011 abgelaufen, so dass die Ärztin wie eine unterdurchschnittlich abrechnende Praxis zu behandeln gewesen sei.

Lesen sie auch

Das hier geltende „einjährige Moratorium“ war zulässig, urteilte das LSG. „Eine solche Regelung verzögert lediglich die Möglichkeit einer Praxis, durch Fallzahlerhöhungen den Durchschnittsumsatz der Fachgruppe zu erreichen, um ein Jahr.“ Die Möglichkeit, innerhalb von fünf Jahren zum Fachgruppendurchschnitt aufzuschließen, werde dadurch „weder rechtlich noch faktisch verhindert“, so das Gericht (Az.: L 7 KA 8/23). (mwo)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bundesrat

Schleswig-Holstein drängt auf Anpassungen beim AMNOG

Krankenkassen-Analyse

AOK: Etwas mehr Verdachtsmeldungen zu Behandlungsfehlern

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knapp 14 Stunden operiert

Kasuistik: Haarausfall nach längerer Operation

Lesetipps
Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?