Drydens Sammlung
Lästige Vielfalt an Kassenvordrucke
Die Bürokratie lähmt die Ärzte in den Praxen, vor allem die Krankenkassen sorgen mit ihren Formularen für Unmut. Dabei könnte es so einfach sein, findet KVWL-Chef Dryden - und verweist auf die PKV.
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KVWL-Chef Dr. Wolfgang-Axel Dryden hat GKV-Formulare gesammelt und im Foyer der KVWL ausstellen lassen.
© KVWL
DORTMUND (iss). Wer sich fragt, ob die Formularflut in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wirklich notwendig ist, sollte einen Blick in die private Krankenversicherung (PKV) werfen.
Sie zeigt, dass Ärzte ihre Patienten auch ohne großen bürokratischen Aufwand versorgen können, meint der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Dr. Wolfgang-Axel Dryden.
Für die Versorgung von Privatpatienten gebe es nur vier Formulare: die Abrechnung, das Rezept, das Betäubungsmittelrezept und den Totenschein. Allerdings könnten die Abrechnung und das Rezept formlos erfolgen.
"Lassen Sie es sich doch bitte mal auf der Zunge zergehen: Für die PKV gibt es nur zwei formal definierte Formulare", so Dryden.
Das Betäubungsmittelrezept und der Totenschein beruhten auf bundes- und landesrechtlichen Vorgaben.
"Wenn die PKV ohne eigene Formulare und mit minimalem Aufwand an Rückfragen bei uns Ärzten auskommt, stellt sich doch zwingend die Frage, welche medizinischen Gründe es für die GKV-Formulare und den durch sie ausgelösten Aufwand in den Praxen gibt!", betont Dryden.
Nicht medizinische Gründe
Die Formulare in der GKV haben nach seiner Einschätzung nicht medizinische, sondern verwaltungstechnische und leistungsrechtliche Gründe.
"Durch diese Formulare erleichtern wir den Krankenkassen ihre Arbeit, wir ermöglichen sie teilweise sogar erst dadurch."
Die Ärzte müssten nicht nur die Patienten mit Namen und Adresse identifizieren, sondern sie auch als Mitglied, Familienangehörige oder Rentner einordnen, ihr Alter und ihre Versicherungsnummer angeben sowie die lebenslange Arztnummer, das Institutskennzeichen der Kasse, den ausgeschriebenen Kassennamen und die Betriebsstättennummer des Arztes.
Dryden hat sich die Mühe gemacht und die GKV-Formulare gesammelt. Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Detaillierungsgrad der Vorlagen hätten ihn erschlagen, berichtete Dryden.
"Für fast alles, was ein Patient jemals in Anspruch nehmen könnte, gibt es ein Formular!"