Europäischer Gerichtshof

Leihmutter kann Adoption nicht ersetzen

Veröffentlicht:

Durch Einschaltung einer ausländischen Leihmutter können Möchte-Eltern nicht das reguläre Adoptionsverfahren umgehen.

STRAßBURG. Die Staaten haben ein legitimes Interesse, rechtliche Elternschaft entweder von der biologischen Abstammung oder von einer regulären Adoption abhängig zu machen, urteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Er wies damit ein Paar in Italien ab. Es hatte einer russischen Leihmutter eine befruchtete Eizelle einsetzen lassen. Allerdings waren weder Mann noch Frau mit dem Embryo verwandt. Die italienischen Sozialbehörden nahmen das neun Monate alte Baby in ihre Obhut, als das Paar das Kind in Russland abgeholt hatte. Die Beschwerde hiergegen wies der EGMR ab. Es sei nicht zu beanstanden, wenn Italien für sich allein das Recht reklamiere, eine Eltern-Kind-Beziehung rechtlich zu legitimieren. Zulässig begrenze Italien dies auf eine biologische Abstammung oder das reguläre Adoptionsverfahren. Dies diene auch dem Schutz der Rechte Dritter, hier etwa der biologischen Eltern. Im konkreten Fall sei auch noch keine enge emotionale Bindung zwischen dem Paar und dem Baby entstanden. (mwo)

Az.: 25358/12

Europ. Gerichtshof für Menschenrechte

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus