Lieber zum Zahnarzt als zum Bankberater

Eine Umfrage des Fondsbranchenverbandes BVI hat erstaunliche Ergebnisse zutage gebracht: Neun von zehn Befragten wollen die Finanzprodukte, in die sie investieren, gar nicht verstehen.

Veröffentlicht:

FRANKFURT (ava). Die Deutschen gehen lieber zum Zahnarzt als zu ihrem Bankberater. Dieses Ergebnis hat eine repräsentative Umfrage des Fondsbranchenverbandes BVI ergeben, auf die die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) in ihrer Dienstagsausgabe hinweist.

Im Auftrag des BVI hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1000 Menschen befragt. 88 Prozent der Befragten vereinbaren demnach regelmäßig - mindestens einmal im Jahr - einen Termin beim Zahnarzt, doch nur elf Prozent bei ihrem Bank- oder Finanzberater.

Die wenigsten finden es wichtig, Geldanlagen zu verstehen

Erstaunliches Ergebnis: Nur jeder zehnte Umfrageteilnehmer hält es für wichtig, seine Geldanlage zu verstehen. Den restlichen 89 Prozent kommt es der Umfrage zufolge nicht so sehr darauf an, nachzuvollziehen, in welchen Produkten ihr Erspartes angelegt ist. Eine riskante Einstellung. Denn jeder fünfte Befragte hat schon schlechte Erfahrungen mit Finanzgeschäften gemacht.

Enorme Wissenslücken tun sich der Umfrage zufolge auf: So sagten 48 Prozent der Befragten, Sicherheit sei ihnen bei der Geldanlage am wichtigsten. Doch das einfachste Mittel dazu, die Risikostreuung, ist nur für sechs Prozent wichtig.

Der BVI sieht sich aufgrund dieser Ergebnisse laut FAZ darin bestätigt, verstärkt produktunabhängiges Finanzwissen in der Bevölkerung und in Schulen zu verbreiten. Für die Informationskampagne "Investmentfonds, nur für alle" stelle die Fondsbranche ein Budget von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Auch andere Akteure aus der Finanzbranche, etwa der Versicherungskonzern Allianz betreiben dem Zeitungsbericht zufolge Kampagnen, in denen sie verschiedene Zielgruppen über Geldanlagen und die Zusammenhänge im Finanzgeschehen informieren wollen.

Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Rettungsdienst

Umfrage der Charité: Was Patienten in die Notaufnahme führt

Lesetipps
Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern

Eine männlicher Patient, der auf einem Fahrradergometer in die Pedale tritt, führt einen Belastungstest durch, um die Herzfunktion zu überprüfen.

© malkovkosta / stock.adobe.com

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt