Koalitionsspitzentreffen

Maximalquote für Sozialabgaben festsetzen?

Am Mittwoch kommen die Spitzen der Koalition wieder zusammen. Mit im Fokus: die Sozialpolitik. Hier preschte Wirtschaftsminister Altmaier mit einem Vorschlag vor.

Veröffentlicht:
Rechenschieber für den Wirtschaftsminister: Wie viel Sozialabgaben sind dem Bürger bzw. der Wirtschaft zuträglich?

Rechenschieber für den Wirtschaftsminister: Wie viel Sozialabgaben sind dem Bürger bzw. der Wirtschaft zuträglich?

© Uwe Annas / Fotolia

BERLIN. Union und SPD kommen an diesem Mittwoch zum ersten Koalitionsausschuss nach ihren kontroversen Weichenstellungen in der Sozial- und Migrationspolitik zusammen.

Bei dem Spitzentreffen bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Abend soll unter anderem ein Arbeitsprogramm für die kommenden Wochen umrissen werden.

Für Aufsehen hatte zuletzt gesorgt, dass die CDU anders als die SPD einen härteren Kurs in der Flüchtlingspolitik einschlagen will. Bereits zuvor war die SPD mit sozialpolitischen Vorstößen zur Überwindung von Hartz IV in seiner heutigen Form auf Anti-Unions-Kurs gegangen.

Bei dem Treffen im Kanzleramt dürfte auch die Renten- und die Sozialpolitik eine Rolle spielen.

Einigung bei der Grundrente?

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte sich jüngst für eine Grundrente starkgemacht. Im Grundsatz hatten Union und SPD diese zwar gemeinsam verabredet. Aber die Pläne sahen vor, dass geprüft wird, ob Begünstigte die Grundrente auch wirklich brauchen. Auf diese Bedürftigkeitsprüfung wollte Heil nun verzichten.

Nach einem aktuellen Bericht in der Bildzeitung am Mittwoch ist hier offenbar bereits im Hintergrund eine Einigung erzielt worden. Nach einer deutlichen Annäherung bei vielen Detailfragen, sei die Einführung einer Grundrente noch in diesem Jahr möglich, heißt es in dem Beitrag.

Entlastung von Betriebsrentnern vom Tisch?

In der gleichen Ausgabe wird zugleich auf eine Entscheidung von Kanzlerin Angela Merkel zum Thema Betriebsrenten hingewiesen. Sie hat demnach dem Plan von Gesundheitsminister Jens Spahn eine Absage erteilt. Dieser wollte Betriebsrentner von der Zahlung des doppelten Krankenkassenbeitrags auf ihre Altersvorsorge befreien.

Weitere Themen werden Änderungen bei den Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger bei Auflagenverstößen, einen längeren Bezug des Arbeitslosengeldes für Ältere und mehr gezielte Qualifizierung sein, wie die SPD sie gefordert hat. Auf das vorauszusehende Mehr an Sozialabgaben hat wiederum Bundeswirtschaftminister Peter Altmaier jetzt reagiert.

Obergrenze für Sozialabgaben?

In einem Beitrag im Deutschlandfunk am Mittwochmorgen äußerte Altmaier das Ziel, die Höhe der Sozialversicherungsbeiträge durch eine Grundgesetzänderung zu beschränken. Seiner Auffassung nach müsse die Marke von 40 Prozent unbedingt eingehalten werden.

Dazu solle die Quote für Sozialabgaben – ähnlich wie die Schuldenbremse – im Grundgesetz festgeschrieben werden. Derzeit beträgt der Anteil der Arbeits-, Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung am Einkommen 39,7 Prozent. (run mit dpa-Material)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Strukturreformen als Chance

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Beschluss der Vertreterversammlung

Verwaltungsumlage in der KV Hamburg sinkt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wenn „Gender“ und „Sex“ nicht übereinstimmen

Geschlechtsinkongruenz bei Kindern: Tipps zum Umgang mit trans*

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau