Pflege-Begutachtung

Medicproof will aus der Not eine Tugend machen

Die der Pandemie geschuldete Pflege-Begutachtung im Fernkontakt kommt bei privat Pflegeversicherten gut an.

Veröffentlicht:

Köln. Für privat versicherte Pflegebedürftige und ihre Angehörigen macht es offenbar keinen großen Unterschied, ob die Pflegebedürftigkeit durch einen Hausbesuch oder mittels Telefonat und nach Aktenlage geprüft wird. Bei Medicproof, dem medizinischen Dienst der PKV, erhalten die Gutachter bei beiden Vorgehensweisen gute Noten. Medicproof setzt zur Prüfung der Leistungsberechtigung rund 1100 freiberufliche Gutachter ein, je zur Hälfte Ärzte und Pflegefachkräfte. Der Pandemie wegen können sie die Pflegebedürftigen nicht mehr zuhause oder im Heim besuchen, sondern haben auf Telefoninterviews und die Prüfung der meist digital vorliegenden Unterlagen umgestellt. 2020 ist die Anzahl der bearbeiteten Aufträge um 2,1 Prozent auf 219.661 zurückgegangen.

Im Auftrag von Medicproof befragt das Deutsche Institut für Versorgungsforschung an der Ruhr-Universität Bochum die Versicherten jedes Jahr zu ihrer Zufriedenheit mit der Begutachtung. Die Ärzte und Pflegefachkräfte bekommen regelmäßig gute Noten. 2020 haben sie sich sogar noch leicht verbessert: Auf der Schulnotenskala von 1 bis 6 gab es im Schnitt eine 1,8 (Vorjahr: 1,9).

In mehreren Punkten erhält das digitale Verfahren von Versicherten sogar bessere Noten, so hinsichtlich der Ausführlichkeit der Befragung, der Überprüfung der Einschränkungen, der Erläuterung des weiteren Vorgehens oder der Zeit, die sich der Gutachter genommen hat. Medicproof-Geschäftsführerin Dr. Franziska Kuhlmann erklärt das mit dem fehlende visuellen Eindruck der Fern-Begutachtung, weswegen die Gutachter intensiver nachfragten, „um sich ein umfassenderes Bild über die Pflegesituation machen zu können.“ Medicproof setzt für die Zukunft auf einen Mix beider Verfahren, je nachdem, was besser zu dem jeweiligen Gutachten-Auftrag passt. (iss)

Mehr zum Thema

Höhere Gesundheitskosten

PKV-Schutz wird 2025 deutlich teurer

Urteil zu Kostenübernahme von Heilmitteln

BGH: Rektale Stimulationstherapie zu Hause ist Privatangelegenheit

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter