Künstliche Intelligenz

Medikamentenentwicklung & Co: Union will Ampel bei KI Dampf machen

Vor knapp fünf Jahren wurde die KI-Strategie der Bundesregierung veröffentlicht. Die Unions-Bundestagsfraktion fordert die Ampel-Regierung nun auf, die Strategie weiterzuentwickeln. Es geht ihr auch um KI und Gesundheit.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Gehirn auf Festplatte

Die CDU-Bundestagsfraktion weist in ihrem aktuellen Antrag explizit auf das große Potenzial hin, dass die Künstliche Intelligenz als Technologie für den Gesundheitsbereich berge.

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Berlin. Große Innovationssprünge sind nach Ansicht der Unions-Bundestagsfraktion auch durch die stärkere Forcierung der Verknüpfung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Quantencomputing möglich. Die Unterstützung von KI durch Quantencomputing habe großes Potenzial für die Optimierung und Beschleunigung von komplexen Prozessen wie unter anderem die Medikamentenentwicklung, betont die Union in einem Antrag, über den der Bundestag kommende Woche erstmals beraten wird.

In ihrem Antrag fordert sie die Bundesregierung auf, einen Strategieprozess für die Förderung von Open-Source-KI aufzusetzen. Dies umfasse unter anderem die Weiterentwicklung des Sovereign Tech Fund, ein Fördertopf des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz um Open-Source-Software finanziell zu unterstützen.

Weiter fordert die Fraktion die Regierung auf, durch den Ausbau und die Erweiterung der vorhandenen Supercomputing-Infrastruktur in Deutschland die Voraussetzungen zu schaffen, „geeignete Rechenkapazitäten bereitzustellen für die Erstellung großer KI-Modelle“. Bereitgestellt werden solle etwa ein eigener Zugang mit eigenen Ressourcen für Startups, KMU und Open Source Entwickler. Weiter fordern die Abgeordneten, universitäre Ausgründungen zu KI zu fördern, das Engagement des Bundes bei der KI-Fachkräftegewinnung deutlich zu erhöhen und internationale Talente im Bereich der KI-Forschung gezielt anzuwerben.

KI-Kurs am Krückstock?

Die Union erinnert die Ampel daran, dass die – von der Großen Koalition unter der damaligen Bundesforschungsministerin Professor Johanna Wanka (CDU) wesentlich vorangetriebene – KI-Strategie der Bundesregierung im November 2023 fünf Jahre alt werde. „Bisher ist die Bundesforschungsministerin ihrer Aufgabe, in der Bundesregierung für eine ambitionierte Weiterentwicklung der KI-Strategie zu sorgen, nicht nachgekommen. Der angekündigte KI-Aktionsplan zeigt zwar viele Handlungsfelder auf, die bekanntermaßen auf eine Umsetzung warten, die Finanzierung der einzelnen Umsetzungsschritte bleibt jedoch unklar“, schreibt die Union – eine Breiseite an die liberale Amtsinhaberin Bettina Stark-Watzinger.

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Der von der Bundesregierung beschlossene Haushaltsentwurf sehe zudem Einsparungen von etwa ein Viertel im Bereich Künstliche Intelligenz vor. Allein für die IT-Infrastruktur im Bereich Künstlicher Intelligenz werde von 24 Millionen Euro auf 18 Millionen Euro gekürzt, moniert die Union und verweist zugleich darauf, dass auch die geplante Vergabe von bis zu 30 Humboldt-Professuren auf dem Gebiet der KI bis 2024 bisher noch nicht vollumfänglich erfolgt sei.

Wie die Union bekräftigt, sei KI eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, die enorme Potenziale für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt berge. Durch KI-Technologie ließen sich sehr große Datenmengen analysieren, strukturierte Informationen gewinnen und so mehr Effizienz und Qualität sicherstellen. „Dies trägt zu Innovation in verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Mobilität, Energie, Produktion oder Bildung bei. KI kann auch helfen, globale Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Pandemiebekämpfung zu meistern“, so die Union in ihrem Antrag.

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