Mensch & Maschine

Medizinroboter bleiben teuerste Branchenlösung

Immer mehr Kliniken rund um den Globus rüsten mit moderner Medizintechnik auf. Das schlägt sich auch in den Absatzzahlen der Medizinrobotikbranche nieder, die für 2018 ein neues Rekordhoch verzeichnet.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Arzt und Roboter machen bei Op gemeinsame Sache.

Arzt und Roboter machen bei Op gemeinsame Sache.

© ANSA/UNIVERSITY HOSPITAL AOUP / dpa

SHANGHAI. Medizinroboter bleiben weltweit die wertvollsten Serviceroboter. Rund um den Globus wurden 2018 insgesamt 5100 Medizinroboter im Wert von 2,8 Milliarden Dollar verkauft – 50 Prozent mehr als im Vorjahr. 2015 waren es erst lediglich 1320 Roboter.

Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem Absatz von 7100 Einheiten, für das Jahr 2022 mit dann 19.700 Medizinrobotern, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 40 Prozent entspreche.

Diese Zahlen präsentierte der in Frankfurt ansässige internationale Robotikverband International Federation of Robotics (IFR) am Mittwoch in Shanghai anlässlich der Vorstellung des aktuellen Statistikberichts „World Robotics“.

Zunehmender Preisverfall

Unverändert bleiben die Medizinroboter laut IFR mit einem durchschnittlichen Wert von rund 550.000 Dollar inklusive Zubehör und Serviceverträge zur Wartung die wertvollsten Produktlösungen in der gesamten Robotikpalette.

Die Zahl spiegelt allerdings auch einen rasanten Preisverfall wieder. Bei der Vorstellung ihres Statistikberichtes für 2015 hieß es noch, dass Medizinroboter mit einem durchschnittlichen Stückpreis von rund einer Million Dollar zu Buche schlugen.

Zu den Vorteilen der Medizinroboter zählt die IFR, dass sie medizinische Prozeduren erleichterten – unter anderem durch präzise zu führende Instrumente oder auch verschiedene diagnostische und therapeutische Anwendungen.

Zudem verbesserten Roboter die Sicherheit und Qualität medizinischer Eingriffe, indem sie Diagnosedaten und Interventionsprozeduren verknüpfen. Ein weiterer Pluspunkt sei die Kosteneffizienz in der Patientenversorgung. Durch Simulatoren trügen Roboter zur Ausbildung und zum Training des medizischen Personals bei.

Ganz klar im Trend liegen, wie die IFR betont, Wearable-Robotics wie zum Beispiel Exoskelette, die immer mehr Unternehmen in der Produktion einsetzen, um ihre Mitarbeiter bei arbeitsintensiven Produktionsprozessen zu entlasten und so vor allem auch muskuloskelettalen Erkrankungen vorzubeugen.

Markt legt rasant zu

Der US-Marktforscher WinterGreen Research prognostiziert einen Anstieg des globalen Marktvolumens für Wearable-Robotics und industrielle Exoskelette von 36,5 Millionen Dollar (2015) auf 2,1 Milliarden Dollar bis 2021.

Der größte Anteil des Marktwachstums entfalle auf medizinischen Exoskelette, so die Prognose. In Deutschland ist jüngst der Augsburger Exoskelett-Hersteller GBS German Bionic Systems als ein Gewinner des diesjährigen Deutschen Gründerpreises ausgezeichnet worden.

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