Datenschutz

Merkel kündigt IT-Sicherheitsgesetz 2.0 an

Die Bundeskanzlerin will die Datensicherheit und -souveränität erhöhen. Dazu soll das BSI gestärkt werden. Das könnte neue Regeln für Kliniken mit sich bringen.

Veröffentlicht:
Besserer Schutz vor Datenklau: Die Bundesregierung will dazu das BSI stärken.

Besserer Schutz vor Datenklau: Die Bundesregierung will dazu das BSI stärken.

© bluedesign / stock.adobe.com

Berlin. Auf Kliniken und Praxen könnte bald ein „IT-Sicherheitsgesetz 2.0“ zukommen. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem aktuellen Videopostcast vom Samstag mitteilte, wolle die Regierung das seit 2015 geltende IT-Sicherheitsgesetz „jetzt weiterentwickeln“ – sowohl für die Bürger, die Wirtschaft wie auch die IT-Sicherheit des Bundes. „Das heißt, aus dem IT-Sicherheitsgesetz von 2015 wird das IT-Sicherheitsgesetz 2.0“, sagte sie anlässlich des „Safer Internet Day“ der Europäischen Union am 11. Februar.

Laut Merkel soll das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gestärkt werden und mehr Stellen bekommen.

„Kritische Infrastruktur“ Klinik

Bislang sind nur die Kliniken vom IT-Sicherheitsgesetz betroffen: Das Gesetz hat Vorgaben für große Krankenhäuser geschaffen, die als Teil „Kritischer Infrastrukturen“ mit zentralen Meldestellen arbeiten und Zwischenfälle melden müssen. Das gilt für bundesweit 90 Kliniken, die mehr als 30.000 vollstationäre Fälle pro Jahr haben.

Zudem arbeite die Bundesregierung an einer Datenstrategie. „Daten sind der Rohstoff der Zukunft“, so Merkel. Es gehe darum, deutlich zu machen, welche Bedeutung Daten für die Wertschöpfung haben werden. Gleichzeitig müsse es gelingen, die Souveränität der Bürger über ihre Daten zu schützen.

Eigenes Digitalministerium gefordert

Der Präsident des Bundesverwaltungsamtes, Christoph Verenkotte, sprach sich indes für ein Digitalministerium auf Bundesebene aus. „Ich bin Anhänger eines Digitalministeriums, ganz eindeutig“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). „Aber nur, wenn es eine Änderung der Zuständigkeiten gibt.“ Ein Digitalministerium dürfe nicht nur eine Hülle sein, sondern brauche „Befugnisse, Entscheidungsgewalt“. „Sonst kann man es lassen.“ In der Bundesregierung gelte das Ressortprinzip, „jedes Ministerium für sich“. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir bei der Digitalisierung auf Bundesebene nur weiterkommen, wenn das Ressortprinzip durchbrochen wird.“ (reh/dpa)
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer