Kommentar zur Digitalisierung des Gesundheitswesens

Mit Ärzten unbequemer

Politiker sehen viel Potenzial in der Digitalisierung. Warum Ärzte hier mitunter bremsen, hat seine Gründe.

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Es könnte schneller gehen mit der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Diese Meinung wird von vielen Politikern und Funktionsträgern etwa auf Krankenkassenseite immer wieder geäußert. Als zentrale Akteure in der Versorgung und unmittelbar Betroffene sind damit Erwartungen an die Ärzte verbunden, die nicht alle bereit sind, zu erfüllen. Woran liegt das? Welche konkreten Hürden bestehen und wer könnte diese beseitigen? Welche Anreize vermissen die Akteure und wer könnte diese setzen?

Eine Diskussion über diese Fragen könnte dazu beitragen, die Digitalisierung voranzubringen. Auf dem Nationalen Gesundheitswirtschaftskongress gab es hierzu keine Antworten, weil die Fragen nicht gestellt wurden. Stattdessen ließ Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) anklingen, dass die Ärzteschaft nach seiner Beobachtung die Potenziale, die die Digitalisierung bietet, nicht nutzt. Er erinnerte an eine längst beendete Diskussion um das Fernbehandlungsverbot in der Ärztekammer und angeblich zu wenige Ärzte in seinem Bundesland, die Videosprechstunden anbieten – ohne Zahlen zu nennen.

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Eine Diskussion zu diesem Thema mit Ärzten, die in der Versorgung tätig sind oder diese vertreten, hätte spannend werden können. Die Diskussion blieb Politikern, Gesundheitsökonomen, Vertretern von Krankenkassen, Verbänden und Kliniken vorbehalten. Über die Versorgung wurde ohne die ambulanten Versorger diskutiert. Mit ihnen wäre es sicherlich unbequemer, aber vielleicht auch zielführender geworden.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

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