Mobiles Labor

Mitarbeiter schnell vor Ort auf Corona-Antikörper testen

Mit einem vom Fraunhofer-Institut entwickelten mobilen Labor können Unternehmen ihre Mitarbeiter direkt vor Ort auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 testen lassen.

Veröffentlicht:
Der Laborbereich des mobilen „epilab“.

Der Laborbereich des mobilen „epilab“.

© Bernd Müller / Fraunhofer IBMT

Sulzbach. Mit einem mobilen epidemiologischen Labor (epiLab) können Unternehmen oder Einrichtungen direkt an ihrem Standort Mitarbeiter auf SARS-CoV-2-Antikörper testen lassen. Das berichtet das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) in einer Mitteilung.

Das epiLab wurde vom IBMT in Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller Bischoff & Scheck entwickelt. Im April und Mai ist das mobile Labor bereits bei saarländischen Senioren- und Pflegeeinrichtungen mit PCR-Tests im Poolingverfahren zum Einsatz gekommen.

Mobiles Hochsicherheitslabor

Die Testpersonen betreten dabei nach Handdesinfektion mit einem Mund-Nasenschutz das epiLab. Dort müssen sie nur ihre Hand durch ein Schleusensystem in den Laborteil strecken, wo das medizinische Personal einen Blutstropfen aus dem Finger entnimmt und auf die Kassette des Antikörper-Testkits gibt. Die Testpersonen verlassen das epiLab anschließend durch den hinteren Ausgang, so dass ein „Einbahnstraßensystem“ gewährleistet ist.

Das epiLab hat zwei getrennte Areale: Ein Bereich ist für den Testpersonenverkehr (20 m2) vorgesehen. Ein weiterer Bereich (16 m2) für die Probeentnahme und das vollausgestattete Testlabor mit der biologischen Sicherheitsstufe S2 (BioStoffV).

Es gibt eine Personalschleuse und ein separates Kryolager für die direkte Aufarbeitung der SARS-CoV-2-Antikörpertests (oder auch anderer Tests). Gegebenenfalls können die Proben kryokonserviert und archiviert werden.

Als „Labor der Zukunft“ gefördert

Das epiLab entstand ursprünglich im Projekt „Labor der Zukunft“, das von der Saarländischen Landesregierung gefördert wurde, berichtet das IBMT. Es ist seit neun Jahren bundesweit im Einsatz und hat bisher humanes Probenmaterial für das Umweltbundesamt eingesammelt.

Erfahrungen im Umgang mit hochinfektiösen Proben haben die IBMT-Mitarbeiter bei einem internationalen Projekt zur Virusimpfstoffentwicklung erworben, dem „Global HIV Vaccine Research Cryorepository (GHRC)“, das durch die Bill & Melinda Gates Foundation im Rahmen der „Collaboration of AIDS Vaccine Discovery (CAVD)“ gefördert wurde. (syc)

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