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Monsanto beschert Bayer Sammelklage

Ist Glyphosat krebserregend? Ein US-Richter lässt eine Sammelklage gegen Monsanto zu.

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SAN FRANCISCO. Kaum hat Bayer die Übernahme des Saatgutriesen Monsanto offiziell abgeschlossen, sieht sich der Konzern in den USA mit zahlreichen Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken des Totalherbizids Glyphosat (Roundup®) konfrontiert. Glyphosat ist einer der Verkaufsschlager Monsantos.

Wie die Non-Profit-Organisation U. S. Right to Know berichtet, sind allein am Bezirksgericht San Francisco über 450 Klagen anhängig, die nun zu einer Sammelklage zusammengefasst und zugelassen wurden.

Zunächst werde zu klären sein, so der zuständige Richter Vince Chhabria, ob eine Jury zu dem Schluss gelangen könnte, dass Glyphosat in den Mengen, denen Anwender üblicherweise ausgesetzt seien, ein Non-Hodgkin Lymphom verursachen könnte. Laute die Antwort "Ja", lasse sich die Klage weiterverhandeln. Anderenfalls würden sämtliche Fälle eingestellt.

Die Beweislage sei zwar vermutlich zu zweideutig, um den klaren Schluss zuzulassen, dass Glyphosat Lymphdrüsenkrebs verursache, heißt es in der Begründung des Richters. Doch hätten ausreichend viele Experten Einschätzungen zugunsten der Klägerseite vorgetragen, dass ein Gerichtsprozess angemessen sei. Laut U. S. Right to Know sind landesweit tausende ähnliche Klagen gegen Monsanto eingereicht worden, "schätzungsweise rund 4000 Fälle".

Der erste Prozess in dieser Sache hat Mitte Juni vor dem Kammergericht San Francisco begonnen. Kläger ist der 46-jährige Familienvater Dewayne Johnson, der jahrelang als Platzwart bei einer Schule tätig war. Er leidet an Lymphdrüsenkrebs im Endstadium und wirft Monsanto vor, die Risiken seines Unkrautvernichters verschwiegen zu haben.

Monsanto weist die Vorwürfe zurück. Bayer erklärte auf Anfrage, solange die Auflagen des US-Justiziminsteriums zur Monsanto-Integration nicht erfüllt seien – gemeint ist die Abgabe diverser Agrar-Geschäfte Bayers an die BASF –, dürfe man sich zu den Verfahren nicht äußern. (cw/dpa)

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