Kommentar

Nett sein allein reicht nicht mehr

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

Etwa 80 Prozent aller Patienten, so eine Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey, folgt dem Ratschlag des Arztes, wenn es um die Wahl einer Klinik geht. Der Arzt ist demnach der wichtigste Gatekeeper für die Kliniken.

Viele Krankenhäuser haben darauf reagiert und ihr Marketing gegenüber dem Einweiser Arzt professionalisiert. Einfach nur nett sein, das reicht eben nicht mehr aus. Und die Kopfpauschale für jeden vom Arzt eingewiesenen Patient wird zwar hier und da noch gezahlt, ist aber klar illegal.

Erfolgversprechender und absolut legitim ist da die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen durch Schaffung gemeinsamer Schnittstellen. Telemedizinportale, Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen besitzen für beide Seiten einen hohen Mehrwert - vorausgesetzt, diese und andere Instrumente des Einweiser-Managements werden gemeinsam entwickelt.

Sorge bereitet vielen niedergelassenen Ärzten, dass immer mehr große Klinikketten eigene MVZ aufbauen, die ihnen dann de facto als billige Einweiserbuden dienen. Hier müssen die Ärzte wohl darauf vertrauen, dass der Patient den Braten riecht und dieser unschönen Art der Patientensteuerung einen Riegel vorschiebt.

Lesen Sie dazu auch: Wie Kliniken um Patientenbringer buhlen

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen