Neue Privatklinik, aber nicht im üblichen Sinne

Nach einer zweijährigen Bau- und Umbauphase, die rund 50 Millionen Euro gekostet hat, wurde das Isar Medizin Zentrum nun offiziell eröffnet. In den drei medizinischen Bereichen - zwei Kliniken sowie ein Ärztehaus - wird großer Wert auf Zusammenarbeit gelegt.

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:
Die Außenansicht des Isar Medizin Zentrums. Es ist im historischen Bürklein-Bau, in München untergebracht.
© Isar Medizin Zentrum

Die Außenansicht des Isar Medizin Zentrums. Es ist im historischen Bürklein-Bau, in München untergebracht. © Isar Medizin Zentrum

© Isar Medizin Zentrum

MÜNCHEN. Im historischen Bürklein-Bau nahe dem Sendlinger Tor, dort wo Mitte des 19. Jahrhunderts in der bayerischen Landeshauptstadt die erste "Frauengebäranstalt" eröffnete, hat jetzt das private "Isar Medizin Zentrum" offiziell seinen Betrieb aufgenommen.

In dem historischen Gebäude an der Münchner Sonnenstraße, in dem zuletzt das Postscheckamt unterge-bracht war, wurden in zweijähriger Aufbauarbeit die frühere RieflerKlinik und die Olympiapark-Klinik zum Isar Medizin Zentrum zusammengefasst.

Für Privatpatienten gibt es Zimmer mit hohem Komfort

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Innenstadtkliniken der Universität entstand so Münchens jüngste und modernste Privatklinik: Für Privatpatienten und Selbstzahler gibt es in dem Gebäude die PettenkoferKlinik, deren Einzelzimmer gehobenen Hotelkomfort aufweisen. Für gesetzlich versicherte Patienten aller Krankenkassen steht die Isar-Klinik mit einem etwas bescheideneren Ambiente zur Verfügung.

Ein weiterer Bereich im Isar Medizin Zentrum ist ein Ärztehaus, das Anfang Mai mit etwa 20 Fachärzten an den Start geht.

Dort werden als ambulante und belegärztliche Leistungen Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Gastroenterologie, Onkologie und Neurologie sowie Physiotherapie angeboten.

Bisheriger Schwerpunkt der Klinik ist die Orthopädie mit Eingriffen an Wirbelsäule, Hüfte und Knie. Etwas später hinzugekommen ist die allgemeine Chirurgie mit Viszeralchirurgie Urologie und Gefäßchirurgie. Bisher wurden ungefähr 20 000 Patienten ambulant oder stationär behandelt.

Zusätzlich wird jetzt noch ein kardiovaskulärer Schwerpunkt mit zwei Herzkatheter-Labors aufgebaut, berichtete der Internist und Kardiologe Professor Eckhard U. Alt, Vorsitzender des Aufsichtsrates und Hauptgesellschafter der Isar Kliniken GmbH. Die Investitionskosten für das gesamte Projekt bezifferte Alt auf insgesamt 50 Millionen Euro.

Jeden Tag finden 50 bis 70 Operationen statt

Das Isar Medizin Zentrum sei keine Privatklinik im üblichen Sinn, meinte Alt. Das belege unter anderem die Schwere der Erkrankungen. Maß hierfür sei der Case Mix Index (CMI) nach dem DRG-System, der bei 1,25 und damit über dem Durchschnitt vieler Krankenhäuser liege. Insgesamt stehen im Haus für alle Fachdisziplinen 13 Operationssäle zur Verfügung, in denen jeden Tag etwa 50 bis 70 Eingriffe stattfinden.

Die Klinik hat ungefähr 250 Betten sowie weitere 50 intensivmedizinische, tagesstationäre Überwachungsbetten. Die durchschnittliche Verweildauer liegt zwischen vier und fünf Tagen.

Von den insgesamt 480 Mitarbeitern im Isar Medizin Zentrum sind etwa 100 Ärzte, von denen wiederum ein Drittel fest angestellt ist. Zwei Drittel der Ärzte seien konsiliarisch tätig, berichtete Alt. Die Personalkostenquote liege bei etwa 30 Prozent.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Entlassmanagement

Wenn die Klinik Faxe in die Praxis schickt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Roboter-assistiertes Operieren: von Pionieren lernen

© 2024 Intuitive Surgical Operations Inc.

Operationstechnik

Roboter-assistiertes Operieren: von Pionieren lernen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Intuitive Surgical Deutschland GmbH, Freiburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!