Ruf nach Finanzspritze

Nord und Süd fordern: „Krankenhaussterben muss gestoppt werden“

Die Gesundheitsminister von Bayern und Schleswig-Holstein sehen die Krankenhausversorgung durch einen kalten Strukturwandel gefährdet.

Veröffentlicht:
Soforthilfen zur Liquiditätssicherung der Kliniken, fordern die Gesundheitsminister aus Bayern und Schleswig-Holstein.

Soforthilfen zur Liquiditätssicherung der Kliniken, fordern die Gesundheitsminister aus Bayern und Schleswig-Holstein.

© B. Wylezich / Fotolia

München. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) dringen auf Soforthilfen für Krankenhäuser. Die Krankenhausversorgung sei durch den kalten Strukturwandel gefährdet, ist Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek überzeugt. Das unkontrollierte Krankenhaussterben müsse gestoppt werden. Gemeinsam forderten die Beiden bei einem Treffen in München deshalb Soforthilfen für Krankenhäuser noch vor der Krankenhausreform, Stichwort Inflationsausgleich. Mehrere Ländern bereiteten, erinnert Holetschek, deshalb auch eine Bundesratsinitiative vor, die den Bund zu wirksamen Soforthilfen zur Liquiditätssicherung der Krankenhäuser auffordert.

Das geht aus einer Meldung des bayerischen Gesundheitsministeriums hervor – gewürzt mit harscher Kritik am Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, der gleiche einem Lückentext. Ein kurzfristiges Soforthilfeprogramm für die Kliniken müsse Teil des Gesamtpakets zur Krankenhausreform sein.

Übergangsfinanzierung erforderlich

„Ein kalter Strukturwandel würde unserer Krankenhauslandschaft Entwicklungschancen nehmen – gerade auf dem Land“, wird Holetschek im Pressetext zitiert. Karl Lauterbach sehe untätig dabei zu, wie zahlreiche Krankenhäuser wegen der inflationsbedingten Betriebskostensteigerungen auf eine Insolvenz zusteuerten.

Laut von der Decken bringe der Bundesgesundheitsminister bei der Krankenhausreform die Prioritäten durcheinander: Erst müsse eine Zwischenfinanzierung für die Krankenhäuser kommen, dann die Reform und erst dann ein Transparenzgesetz. Es brauche, bis die Krankenhausreform in Kraft trete und ihre Wirkung entfalte, eine Übergangsfinanzierung durch den für die Betriebskosten zuständigen Bund. Begrüßt werden die Bundespläne zu einer gesetzlichen Regelung zur schnelleren Auszahlung des Pflegebudgets. (mic)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Entlassmanagement

Wenn die Klinik Faxe in die Praxis schickt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?