Patienten schätzen virtuelle Praxisrundgänge

Treffend illustriert und mit kurzen prägnanten Texten versehen: So sieht ein Online-Auftritt aus, den Ärztekammer und KV Niedersachsen mit dem Siegel "Beste medizinische Website" versehen.

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HANNOVER / HELMSTEDT (cben). Die Internistin Dr. Christine Brinkhoff hat die niedersachsenweit beste Online-Informationen für Ihre Patienten auf die Beine gestellt: www.kardiologie-helmstedt.de.

Das vierköpfige Praxisteam hat den mit 500 Euro dotierten Sonderpreis "Patient Plus" im Wettbewerb "beste medizinische Website" der Ärztekammer (ÄK) und KV Niedersachsen gewonnen.

Der Preis wurde von Studierenden der Patientenuniversität an der Medizinischen Hochschule Hannover ermittelt.

Die Gewinnerin konnte mit Fotos punkten

Dabei ging es besonders um Funktionalität, Verständlichkeit für Patienten und Zielgruppenansprache, so die Leiterin der MHH Patienten-Uni, Professorin Marie-Luise Dierks. "Patienten werden gute Informationen, auch über die Schwerpunkte einer Arztpraxis, immer wichtiger."

Allerdings hat Dierks in Bevölkerungsbefragungen auch festgestellt: "Die Leute gucken nicht in erster Linie auf den Auftritt selber, sondern zuerst auf das Leistungsangebot, dann auf die Öffnungszeiten, die Adresse oder auf die Parkmöglichkeiten und schließlich auf den Lebenslauf des Arztes oder der Ärztin", so Dierks zur "Ärzte Zeitung".

Außerdem seien natürlich die Fotos wichtig - und auch damit habe die Praxis Brinkhoff punkten können.

Die Homepage besticht durch kurze Texte

In der Tat fühlt sich willkommen, wer die Homepage öffnet: sparsam, treffend illustriert und mit kurzen Texten angereichert. Wer mehr erfahren will, kann zum Beispiel auf die interaktiven Tests auf Herzinsuffizienz oder Herzinfarktrisiko gehen.

"Die Tests kann man auch über eine entsprechendes App auf seinem Smartphone machen", erklärt Stefan Brinkhoff, der Sohn der Ärztin, der die komplette Homepage ausgetüftelt hat.

Ein kleines Video demonstriert das Ergebnis einer MRT-Kardiographie. Bilder illustrieren die weiteren Untersuchungsverfahren. "Ich bin hier die einzige Kardiologin zwischen Braunschweig und Magdeburg auf dem platten Land und dazu in einer Einzelpraxis", sagt Brinkhoff zur "Ärzte Zeitung".

"Gut, dass es da die Online-Anmeldung gibt. Inzwischen kommen immer mehr Patienten, die sich über das Internet informiert haben."

Seit einem Jahr ist die Homepage online

Besonders schätzen Online-Besucher die virtuellen Praxisrundgänge, einen Untersuchungsablauf oder auch Informationen über Medizintechnik. Über den Anbieter T-Online versorgt ein RSS-Feed die Homepage auch mit News aus der Welt der Kardiologie. "Fachartikel pflege ich händisch ein", sagt Stefan Brinkhoff.

Seit einem Jahr ist die Seite online und werde gut genutzt, so die Ärztin. Seit auch die Termine häufiger online vergeben werden, habe sich die Patientenvorbereitung deutlich verbessert. "Ich kann zügiger arbeiten", so Brinkhoff.

Da aber meistens ältere Patienten in die Praxen kommen, werde sich eine intensive Nutzung der Praxishomepages erst langsam durchsetzen - da sind sich Brinkhoff und Dierks einig. "In meiner Praxis fragen rund 20 bis dreißig Prozent der Patienten Termine per E-Mail an", so Brinkhoff, "davon sind 40 bis 60 Prozent ältere Patienten."

Mehr als 100 Bewerbungen

Die Jury für die beste medizinische Website hat aus mehr als 100 Bewerbungen die beste ausgesucht (wir berichteten kurz). Den ersten Platz errang Dr. Torsten Figura, Rinteln (www.kardiologie-rinteln.de), den zweiten die hausärztliche Gemeinschaftspraxis von Dr. Christine Boragk, Dr. Raffael Boragk, Dr. Alix Detmer und Dr. Gerhard Upmeier aus Hameln (www.kluetpraxis.de).

Den dritten Platz teilen sich die orthopädische Gemeinschaftspraxis von Dr. Joachim Gärtner und Dr. Andrea Servatius, Rotenburg an der Wümme (www.gaertner-servatius.de) und die allgemeinmedizinisch-internistische Gemeinschaftspraxis von Ute Krienke, Steffi Lange und Jens Wagenknecht, in Jade und Varel (www.gemeinschaftspraxis-am-jadebusen.de).

Neben den Buttons "Beste medizinische Website" erhielten die Preisträger Geldpreise in Höhe von 1500, 1000 und je 250 Euro für den dritten Platz.

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