E-Card

Qualifizierte Signatur erst 2015

Die Telematikinfrastruktur für die neue Gesundheitskarte wächst. Der gematik-Chef ist auf Aufklärungstour in den Test-KVen.

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Mehr als ein Muster ohne Wert: Die E-Card steckt in vielen Portemonnaies von Versicherten, die Anwendungen lassen noch auf sich warten.

Mehr als ein Muster ohne Wert: Die E-Card steckt in vielen Portemonnaies von Versicherten, die Anwendungen lassen noch auf sich warten.

© Hannibal Hanschke / dpa

DORTMUND. Niedergelassene Ärzte müssen sich keine Sorgen machen: Die Anbindung an die künftige Telematik-Infrastruktur wird für sie kostenfrei sein. Das hat der Hauptgeschäftsführer der gematik Professor Arno Elmer betont.

 "Der Anschluss kostet den Arzt nichts, inklusive der Installationskosten", sagte Elmer bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe in Dortmund.

Infrastruktur wird aufgebaut

Die Industrie habe damit begonnen, die Infrastruktur aufzubauen, berichtete Elmer. "Der Point of no return ist erreicht." Bis zum Abschluss des Projekts wird es aber noch etwas dauern.

Die Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in den Testregionen wird erst im vierten Quartal mit dem Versichertenstammdaten-Management beginnen. Sie soll bis Mitte 2015 laufen.

Dann erst kommt in einem nächsten Schritt die Erprobung der qualifizierten elektronischen Signatur (QES). Sie ist für die Ärzte deutlich interessanter als die ungeliebte Überprüfung der Versichertenstammdaten.

Die QES kann die händische Unterschrift vollständig ersetzen und wird es den Ärzten ermöglichen, rechtsverbindlich elektronische Unterschriften zu leisten.

Ärzte können die QES in unterschiedlichen Anwendungen der Telematik-Infrastruktur nutzen wie dem elektronischen Arztbrief oder der Quartalsabrechnung, erläuterte Elmer.

Er wiederholte das Versprechen, dass der Abgleich der Stammdaten in den Praxen nicht länger als fünf Sekunden dauern wird. "Sonst gehen wir nicht online."

So schnell wie möglich Mehrwertanwendungen

Ein Desaster wie bei der Erprobung des elektronischen Rezepts im Jahr 2008, das sich als völlig praxisuntauglich herausgestellt hatte, wollen die Projekt-Beteiligten auf jeden Fall vermeiden. "Wir haben die Industrie verpflichtet, selbst zu testen, bevor sie uns ein Produkt schicken", berichtete er.

Dann kommen die Anwendungen zunächst in eine Simulationspraxis und in einem nächsten Schritt zur Erprobung bei den Teilnehmern in den Testregionen. "Es darf nicht nochmals so laufen wie 2008, sonst ist das Projekt tot", weiß Elmer.

Die Angst vieler Ärzte, bei der eGK gehe es eigentlich nur um das Versichertenstammdaten-Management, versuchte der gematik-Chef zu entkräften. Es sei das Bestreben der gematik, so schnell wie möglich Mehrwertanwendungen auf die Telematik-Infrastruktur zu bringen. "Auch die Kassen wollen Mehrwertanwendungen."

Bereits etablierte sichere Vernetzungslösungen werden in die künftige neue Welt integriert. In der Testphase geschehe das am Beispiel von KV-Safenet.

"Es soll erprobt werden, ob das, was in den Arztpraxen funktioniert, auch in der Telematik-Infrastruktur noch funktioniert." Für die Praxen werde sich dadurch nichts ändern, versprach Elmer.

Die Erprobungsphase solle auch dazu dienen, den Aufwand zu messen, der für die Praxen mit der Anbindung an die Telematik-Infrastruktur verbunden ist. (iss)

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