Rechtschutz für Patienten im Streit mit Ärzten

KÖLN (iss). Mit einem bisher einzigartigen Patientenrechtschutz will die Versicherungsgruppe Ergo die Position von Patienten nach Behandlungsfehlern stärken. Versicherte erhalten damit Schutz bei Rechtsstreitigkeiten mit Ärzten, Kliniken, Heilpraktikern oder anderen Behandlern.

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"Die Kunden erwarten in solchen Fällen Unterstützung, als Krankenversicherer stoßen wir dabei aber schnell an aufsichtsrechtliche Grenzen", sagt Dr. Elmar Terhorst, bei Ergo zuständig für die Entwicklung des Produkts, der "Ärzte Zeitung".

Anbieten werden es die beiden Ergo-Rechtschutzversicherer D.A.S und Hamburg-Mannheimer. Die Police richtet sich ausschließlich an Kunden der Deutschen Krankenversicherung (DKV) und der Victoria Kranken, egal ob sie eine Voll- oder eine Zusatzversicherung abgeschlossen haben. Die einzige Ausnahme sind Auslandsreisekrankenversicherungen. Eine Risikoprüfung gibt es beim Patientenrechtschutz nicht, ebenso wenig eine Wartezeit. Die Police deckt Kosten bis zu 300 000 Euro pro Fall, sie enthält einen Selbstbehalt von 150 Euro.

Der Spezialrechtschutz kostet 54 Euro im Jahr, versichert sind auch Familienangehörige. Er deckt die Kosten für Rechtsstreitigkeiten mit Behandlern in ganz Europa plus den Mittelmeeranrainerstaaten ab. Erfasst sind auch medizinisch nicht indizierte Eingriffe wie Schönheitsoperationen. Gerade sie erfolgen immer häufiger im Ausland. "Solche Behandlungen fallen zwar nicht in den Versicherungsschutz der Krankenversicherer, die Folgekosten in der Regel aber schon", sagt Terhorst.

"Unser Ansinnen ist es nicht, Patienten gegen Ärzte aufzuhetzen", betont Terhorst. Es gehe darum, den Kunden in der Krankenversicherung im Falle von Behandlungsfehlern Chancengleichheit mit den Behandlern zu verschaffen.

D.A.S und Hamburg-Mannheimer kooperieren mit einem Netzwerk von Juristen, die Versicherten sind in der Wahl des Anwalts aber frei. In der Erstberatung sollen die Patienten immer auf die Möglichkeit der außergerichtlichen Schlichtung hingewiesen werden, sagt Terhorst. "Häufig wissen die Patienten das nicht." Er hofft, dass im ersten Vertriebsjahr "mehrere 10 000 Policen" verkauft werden.

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