Purin Nukleotid Prodrug

Roche setzt auf oralen Virenhemmer von Atea gegen COVID-19

Ein Kandidat des auf anitvirale Innovationen fokussierten Bostoner Startups Atea hat es Roche offenkundig angetan: „AT-527“.

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Basel/Boston. Roche will in Allianz mit dem US-Unternehmen Atea Pharmaceuticals eine orale Therapie gegen COVID-19 entwickeln. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, wird Ateas experimenteller Virenhemmer „AT-527“ derzeit bereits in der klinischen Phase II an hospitalisierten COVID-Patienten geprüft, die mittelschwere Krankheitssymptome aufweisen. Der Kandidat wird in einem anderen Studienprogramm, ebenfalls in Phase II, auch gegen Hepatitis-C geprüft.

Laut Roche handelt es sich bei AT-527 um ein „Purin Nukleotid Prodrug“, dass die RNA-Polymerase blockieren soll, die das Virus zur Replikation benötigt. Man rechne damit, dass im 1. Quartal 2021 auch eine klinische Phase-III-Studie mit nicht-hospitalisierten Patienten beginnen kann. Zudem soll das Mittel zur prophylaktischen Gabe nach Kontakt mit einem Erkrankten entwickelt werden. In dieser Indikationsbreite sei der Kandidat eine vielversprechende Option, heißt es. Wobei insbesondere die orale Darreichungsform einer industriellen Produktion im großen Maßstab entgegenkomme.

Man wolle den Kandidaten so schnell wie möglich durch die Zulassung bringen. Atea werde für den Vertrieb in den USA zuständig sein, könne aber bei Bedarf die Unterstützung der dortigen Roche-Tochter Genentech anfordern. Roche sei für die Vermarktung im Rest der Welt verantwortlich.

Atea erhält von Roche eine Vorabzahlung über 350 Millionen Dollar in bar. Außerdem stehen dem Unternehmen erfolgsabhängige, nicht näher bezifferte Meilensteinzahlungen und Gebühren zu. Die Kooperation mit Atea ist bereits die zweite, die Roche zur Medikamentenentwicklung gegen COVID-19 eingeht. Im August war der Schweizer Pharmariese bei Regenerons Antikörper-Cocktail „REGN-COV2“ eingestiegen. (cw)

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