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Sanofi munitioniert Orphan-Drug-Sparte durch milliardenschweren Zukauf

Blueprint Medicines hat seine Innovationskraft bereits durch die Entwicklung eines Mastozytose-Medikaments unter Beweis gestellt. Sanofi hofft auf weitere Pipeline-Treffer.

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Paris / Cambridge, MA. Sanofi will das US-amerikanische Biotechunternehmen Blueprint Medicines Corporation übernehmen. Wie der Konzern zu Wochenbeginn bekanntgab, sei eine entsprechende Fusionsvereinbarung auf Managementebene bereits unterzeichnet worden. Nun müssen nur noch die Aktionäre das Angebot annehmen.

Sanofi bietet den Angaben zufolge 129 Dollar in bar und beziffert danach die Transaktionskosten auf rund 9,1 Milliarden Dollar. Zusätzlich sollen Blueprint-Eigner Wertgutscheine (CVR) erhalten und damit Anspruch auf zwei Meilensteinzahlungen (über 2,0 und 4,0 Dollar je CVR). Die Zahlungen werden fällig, wenn der Kandidat BLU-808 (ein Tyrosinkinasehemmer, der gegen diverse Mastzellerkrankungen getestet wird) bestimmte Entwicklungs- bzw. Zulassungsziele erreicht. Sollte das der Fall sein, würde sich die Akquisition auf bis zu 9,5 Milliarden Dollar (8,3 Mrd. Euro) verteuern.

Eben noch in der Verlustzone

Durch den Zukauf erhalten die Franzosen den in USA und europaweit zugelassenen Tyrosinkinasehemmer Avapritinib (Ayvakyt®); dabei handelt es sich laut Hersteller um das bislang einzige Medikament gegen fortgeschrittene und indolente systemische Mastozytose. Darüber hinaus erwirbt Sanofi eine wie es heißt „vielversprechende Pipeline an Immunologieprodukten“ in fortgeschrittenen und frühen klinischen Entwicklungsstadien.

Blueprint Medicines hat sich auf neue Immuntherapeutika gegen genomisch definierte Krebsarten, Mastozytose und hämatologische Erkrankungen spezialisiert. Das Unternehmen wurde – zunächst unter anderem Namen – 2008 gegründet und ist seit Mitte 2015 an der Techbörse Nasdaq notiert. Mit etlichen namhaften Wettbewerbern unterhält Blueprint Entwicklungs- und Lizenzpartnerschaften – unter anderem mit Roche, Ipsen oder der chinesischen Biotechcompanie CStone.

Produktverkäufe brachten Blueprint 2024 rund 480 Millionen Dollar, hinzu kamen Einnahmen aus Kooperationen und Lizenzen über rund 30 Millionen Dollar. Zum Vorjahr fiel damit der Gesamtumsatz doppelt so hoch aus. Nach Steuern wurden zuletzt 67 Millionen Dollar Verlust ausgewiesen (Vorjahr: -507 Mio. Dollar). (cw)

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