Colonia Dignidad

Sektenarzt soll in Deutschland ins Gefängnis

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KREFELD. Der ehemalige Arzt der berüchtigten deutschen Sektensiedlung Colonia Dignidad im Süden Chiles, Hartmut Hopp, soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft Krefeld in Deutschland ins Gefängnis. Sie hat beim Landgericht Krefeld beantragt, die gegen Hopp in Chile verhängte Freiheitsstrafe von fünf Jahren in Deutschland zu vollstrecken.

Er sei zu dem Ergebnis gekommen, dass das chilenische Urteil deutschen Mindeststandards entspricht, sagte Oberstaatsanwalt Axel Stahl kürzlich. In Chile war Hopp 2011 wegen Beihilfe zu sexuellem Kindesmissbrauch in 16 Fällen verurteilt worden.

Er hatte sich aber nach Deutschland abgesetzt, bevor die Strafe rechtskräftig wurde. Weil er als Deutscher nicht an Chile ausgeliefert werden darf, hatte der Oberste Gerichtshof Chiles die Vollstreckung der Strafe in Deutschland beantragt. Hopp lebt in Krefeld.

Die etwa 350 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago gelegene Siedlung war Anfang der 1960er Jahre von deutschen Auswanderern gegründet worden. Ihr Anführer Paul Schäfer schuf dort eine Art Sekte. Während der chilenischen Militärdiktatur (1973-1990) wurde in dem streng abgeriegelten Areal auch gefoltert. Schäfer tauchte 1997 unter und wurde später festgenommen. Wegen Kindesmissbrauchs und anderer Delikte wurde er zu 33 Jahren Haft verurteilt. Schäfer starb 2010 in einem chilenischen Gefängnis. (dpa)

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