Medizinische Fachangestellte

Virchowbund: Sinkende Zahlen bei MFA-Ausbildung zeigt drohenden Versorgungsengpass

Im Jahr 20222 wurden rund 500 MFA-Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen. Der Virchowbund fordert Politik und Kassen deshalb auf, die Arbeitsbedingungen der MFA attraktiver zu machen.

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„Wenn dem Bundesgesundheitsminister und den Krankenkassen etwas an der Versorgung von morgen liegt, müssen sie heute das Ruder herumreißen und die Arbeitsbedingungen der MFA attraktiver machen“: Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes. (Archivbild)

„Wenn dem Bundesgesundheitsminister und den Krankenkassen etwas an der Versorgung von morgen liegt, müssen sie heute das Ruder herumreißen und die Arbeitsbedingungen der MFA attraktiver machen“: Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes. (Archivbild)

© Virchowbund

Berlin. Laut einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) haben sich im Jahr 2022 16.656 junge Menschen für eine Ausbildung zum bzw. zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) entschieden. Damit wurden rund 500 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als noch 2021, obwohl der Bedarf an medizinischen Fachkräften gerade in den Praxen ungebrochen hoch ist. Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte (Virchowbund) befürchtet negative Auswirkungen auf die zukünftige ambulante Versorgung, denn immer weniger jungen MFA stehen immer mehr und ältere Patienten gegenüber, die umfangreiche Versorgung in den Arztpraxen benötigen, heißt es in einer Pressemitteilung des Virchowbund.

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Verschärft werde der Fachkräftemangel dadurch, dass immer mehr MFA mit Berufserfahrung den Beruf und damit die Versorgung für immer verlassen. Viele würde von enorm verdichteter Arbeit durch ständig verschärfte Vorgaben berichten und von gestiegener Anspruchshaltung der Patienten als Gründe für ihre Entscheidung, heißt es in der Mitteilung weiter.

75 Prozent aller Praxen haben große Probleme, Personal zu finden

„Wenn dem Bundesgesundheitsminister und den Krankenkassen etwas an der Versorgung von morgen liegt, müssen sie heute das Ruder herumreißen und die Arbeitsbedingungen der MFA attraktiver machen“, sagt Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes.

Der Virchowbund fordert, dass Tarifsteigerungen bei den MFA-Gehältern unmittelbar von den Kassen refinanziert werden. Außerdem müsste Bürokratie abgebaut und eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ermöglicht werden. „Arztpraxen, die eine 4-Tage-Woche einführen, haben einen echten Vorteil im harten Wettbewerb mit den Kliniken und Kassen um Fachkräfte“, so Heinrich. Jüngste Umfragen zeigen, dass 75 Prozent aller Praxen große Probleme haben, Fachpersonal zu finden. (eb)

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