Klinikmanagement

Streit um Boni für Chefärzte beendet

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HAMBURG. Der Klinikkonzern Asklepios hat den Rechtsstreit mit VLK-Präsident Professor Hans-Fred Weiser beendet und fordert nicht länger die Unterzeichnung einer Unterlassungsverpflichtungserklärung. Darauf hat der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands in einer Mitteilung hingewiesen.

Die Forderung hatte Asklepios erhoben, nachdem Weiser als Präsident des VLK auf dem 119. Deutschen Ärztetag 2016 in Hamburg über die Auswirkungen der Ökonomie auf die Krankenhausmedizin und auf die Beschäftigten gesprochen hatte. In diesem Zusammenhang hatte Weiser auch Boni für nicht indizierte Leistungsausweitungen angeprangert.

Ohne Namen zu nennen, hatte Weiser gesagt: "Speziell bei diesem Krankenhausträger würde ich – wenn mich jemand persönlich fragt – abraten, dort einen Vertrag zu unterschreiben." Asklepios hatte diese Äußerungen laut VLK zunächst als einen in rechtswidriger Weise erfolgten Eingriff in das Unternehmenspersönlichkeitsrecht gewertet und einen Boykottaufruf vermutet. Eine vom VLK beauftragte Anwaltskanzlei hatte dies zurückgewiesen.

Asklepios begründete den Rückzug auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" mit der Mitteilung des VLK, dass Weiser mit seiner Aussage lediglich auf die Rechtslage verwiesen und seine Aussage nicht auf Asklepios bezogen habe. Seine Aussage "speziell bei diesem Krankenhausträger" habe er als persönliche Einschätzung – nicht als Verbandsvertreter – getroffen.

Asklepios verwies in diesem Zusammenhang auch auf die rückläufige Fluktuation unter leitenden Ärzten und Chefärzten im Konzern. In 2016 habe die Fluktuation laut Asklepios noch bei sieben Prozent – "und sie liegt damit nicht nur um bis zu 40 Prozent niedriger als 2013, 2014 oder 2015, sondern auch unterhalb der durchschnittlichen Fluktuation anderer Berufsgruppen bei Asklepios", teilte der Konzern mit. (di)

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