Überraschender Wechsel

Stühlerücken im Vorstand der apoBank

Überraschung bei der Vertreterversammlung der apoBank: Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Siekmann scheidet mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand aus.

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Die Vertreterversammlung der apoBank vor der Corona-Pandemie vor zwei Jahren. Wie 2020 trafen sich die Vertreter in diesem Jahr allerdings wiederum virtuell. Nur die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder saßen mit Sicherheitsabstand in Düsseldorf auf dem Podium. (Archivbild)

Die Vertreterversammlung der apoBank vor der Corona-Pandemie vor zwei Jahren. Wie 2020 trafen sich die Vertreter in diesem Jahr allerdings wiederum virtuell. Nur die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder saßen mit Sicherheitsabstand in Düsseldorf auf dem Podium. (Archivbild)

© Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Düsseldorf. Bei der Vertreterversammlung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist eine überraschende Änderung im Vorstand des Geldinstituts bekannt gegeben geworden. Mit sofortiger Wirkung ist Dr. Thomas Siekmann, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und langjähriger Finanzvorstand, ausgeschieden. In einer Mitteilung der Bank zur virtuell abgehaltenen Vertreterversammlung heißt es, Siekmann verlasse den Vorstand auf eigenen Wunsch „aus persönlichen Gründen“.

Durch den Abschied des 56-jährigen Managers, der seit 2010 im Vorstand der Bank war, kommt es zu einer größeren Rochade im Vorstand der Genossenschaftsbank. Nachfolger Siekmanns werde auf Wunsch des Aufsichtsrates Holger Wessling, der seit 2016 im Vorstand sitzt und dort zuletzt für das Privatkundenressort verantwortlich war. Dieses wird nun den Angaben zufolge von Jenny Friese übernommen, die erst im Januar in den Vorstand berufen worden war. Sie bekleidete zunächst das Ressort Großkunden und Märkte, das wiederum jetzt durch den in den Vorstand aufgerückten Alexander Müller übernommen wird, sobald die Aufsicht ihre Zustimmung erteilt hat. Müller war bisher Bereichsleiter Konzernentwicklung bei der apoBank.

Neben dem Abschluss der „noch verbliebenen offenen Themen bei der IT-Umstellung“, wie es in der Pressemitteilung heißt, stehe vor allem die Umsetzung des Strategieprogramms Oskar, das die apoBank vergangenes Jahr gestartet hat, im Zentrum der Vorstandsarbeit.

Siekmann saß mehr als zehn Jahre im Vorstand

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Bank Professor Frank Ulrich Montgomery dankte Siekmann für die „großartige Arbeit“ für die apoBank in über 23 Jahren seiner Zugehörigkeit. Er sei ein „herausragender Manager, der Analytik, Tatkraft und Unternehmertum vereint“. Montgomery, der als Aufsichtsratsvorsitzender nach der Vertretersammlung bestätigt wurde, hob besonders die Leistungen Siekmanns für die apoBank in der Finanzmarktkrise und im Zuge der wachsenden regulatorischen Anforderungen an die Bank hervor.

Die Vertreterversammlung hat auch die Dividende in diesem Jahr beschlossen, die die Bank ihren Mitgliedern auszahlt: Wie vom Vorstand vorgeschlagen und von den Vertretern bereits vor einem Jahr beschlossen, erhalten die Genossenschaftsmitglieder für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von zwei Prozent.

Überschuss in Vorjahreshöhe avisiert

Aufgrund der Vorgaben der EZB stünde damit für die Ausschüttung in diesem Jahr nur noch ein geringer Betrag zur Verfügung. Die Vertreter beschlossen daher, aus dem Gewinn des vergangenen Jahres 49 Millionen Euro auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspräche den Angaben zufolge einer Dividende von vier Prozent. Damit solle die Grundlage geschaffen werden, die Mitglieder angemessen am Geschäftserfolg auch des Jahres 2020 beteiligen zu können, heißt es.

Für das laufende Jahr rechnet die Bank mit einem Überschuss etwa in Vorjahreshöhe (65,3 Millionen Euro). Die Corona-Lage sei allerdings „weiterhin volatil“, die Auswirkungen auf die kommenden Monate seien „schwer einschätzbar“, so der Vorstandsvorsitzende Ulrich Sommer. (ger)

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