Medizinstudium

Tipps gegen Prüfungsangst beim Physikum

Was hilft gegen Prüfungsangst? Anlässlich der bevorstehenden Prüfungen zum Physikum für Medizinstudierende gibt Psychotherapeut Professor Jörg Frommer von der Universitätsmedizin Magdeburg Empfehlungen.

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Viele Studierende plagt die Prüfungsangst – angehende Mediziner sind da keine Ausnahme.

Viele Studierende plagt die Prüfungsangst – angehende Mediziner sind da keine Ausnahme.

© Universitätsmedizin Magdeburg / Sarah Koßmann

MAGDEBURG. Bundesweit finden am 20. und 21 August wieder die schriftlichen Prüfungen zum ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung statt in Form eine MC-Tests. Insgesamt 320 Fragen aus vier Bereichen sind dabei an den beiden aufeinander folgenden Tagen zu bearbeiten. Bei vier Stunden Prüfungszeit pro Tag bleiben zur Lösung einer Frage genau 90 Sekunden (einschließlich Lektüre der Fragestellung und Markierung der für richtig befundenen Antwortvorgabe). Da ist Stress vorprogrammiert. Für Studenten mit Prüfungsangst eine besonders harte Nuss.

Die Durchfallquoten sind in den letzten Jahren zudem gestiegen. Inzwischen fällt etwa jeder fünft Teilnehmer durch das Physikum.

15 Prozent der Bevölkerung haben Stress mit Prüfungen

In einem normalen Ausmaß ist Prüfungsangst etwas Positives, wie Professor Jörg Frommer, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Magdeburger Universitätsmedizin, erinnert. Sie fördere Aufmerksamkeit und Motivation. Häufig allerdings trete sie in übersteigerter Form auf: „Schon in der normalen Bevölkerung ohne besondere Belastungen sind mindestens 15 Prozent psychisch belastet. Diese Zahl ist in Prüfungen mindestens doppelt so hoch“, so Frommer in einer Mitteilung der Universität Magdeburg.

Was gegen Prüfungsangst hilft und was nicht

Doch er beruhigt: Es gebe einfache Methoden, mit denen man Prüfungsangst und Herzklopfen begegnen könne. Als erstes empfiehlt Frommer das Lernen in einer Gruppe. „Wenn ich gezwungen bin, anderen etwas zu erklären und wenn mein Wissen hinterfragt wird, wirkt das entkrampfend“, erklärt er. Zudem könne man seinen Prüfer vorab um ein Gespräch über die Rahmenbedingungen bitten. „Es ist hilfreich, die Person zu kennen und sich ernstgenommen zu fühlen.“

Ein weiterer Tipp: Sich negative Erfahrungen bewusst machen und diese gedanklich von der Prüfung trennen. Wer nämlich als Kind z. B. einen sehr strengen Lehrer hatte, könne sich sonst im Angesicht des Prüfers daran erinnert fühlen.

Wenig hält Frommer hingegen von der weitverbreiteten Idee, sich den Professor nackt vorzustellen. „Das hilft nicht wirklich, weil es nicht realistisch ist. Im übertragenen Sinne ist schließlich der, der sich nackt macht, der Prüfling und nicht der Prüfer.“

Wann ist Angst eigentlich zu viel?

Wann sind Herzklopfen und Nervosität vor einer Prüfung überhaupt übersteigert?

Den Unterschied zwischen normaler und übersteigerter Angst erklärt Frommer wie folgt: „Wenn ich am Abend vor einer Prüfung etwas länger wach liege und mir noch einmal alles durch den Kopf geht, was gefragt werden könnte, ist das normal. Wenn ich aber bis drei Uhr wach liege, schwitze und zittere, die Gedanken rasen, dann ist das zu viel der Aufregung.“ (run)

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