Digitalisierung

Umfrage: Akzeptanz für die elektronische Patientenakte sinkt

Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen nur eine geringe Bereitschaft, eigene Daten zu teilen, wie eine Umfrage von Deloitte zeigt. Dennoch sind die Erwartungen an die Datennutzung hoch: 60 Prozent der Befragten erhoffen sich eine bessere medizinische Versorgung.

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München. Die Zustimmung zu wesentlichen Elementen der Digitalisierung im Gesundheitswesen lässt nach, wie eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. So geben 67 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher an, sie würden der elektronischen Patientenakte (ePA) wahrscheinlich oder bestimmt nicht widersprechen. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr (2023: 72%), wie es in einer Mitteilung von Deloitte heißt.

Der Anteil derer, die der ePA skeptisch gegenüberstehen, sei leicht gestiegen. Ein Drittel der Befragten (33%) will wahrscheinlich oder bestimmt von seiner Opt-out-Option Gebrauch machen. Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern im August 2024. Bereits 2023 hatte Deloitte eine vergleichbare Befragung zur Digitalisierung im Gesundheitswesen durchgeführt.

Sorgen um Datensicherheit

Insbesondere bei den Jüngeren wachse die Skepsis. Waren im vergangenen Jahr noch 45 Prozent der 18- bis 24-Jährigen der Meinung, dass sie der ePA-Nutzung wahrscheinlich oder bestimmt nicht widersprechen würden, so sind aktuell nur noch 37 Prozent dieser Ansicht, heißt es von Deloitte.

Über alle Altersklassen hinweg beruht die Skepsis vor allem auf Sorgen um die Datensicherheit und dem unklaren Zusatznutzen. 58 Prozent der Befragten befürchten, dass ihre Daten nicht ausreichend sicher sind. Etwa genauso viele (55%) haben Zweifel am Zusatznutzen und nennen dies als Grund für ihre ablehnende Haltung.

Doch das Bild ist nicht einheitlich. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher sind sich bewusst, dass Gesundheitsdaten einen erheblichen Mehrwert in der Forschung sowie der Entwicklung von personalisierten Behandlungsmethoden haben. 83 Prozent der Befragten sehen grundsätzlich einen Vorteil in der Nutzung von Gesundheitsdaten. Konkret erhoffen sich 60 Prozent eine bessere Versorgung; 44 Prozent erwarten geringere Beiträge zur Krankenversicherung (Mehrfachnennungen möglich). Doch die Bereitschaft, eigene Daten beizutragen, ist gering. Lediglich 47 Prozent bezeichnen sich selbst als offen oder sehr offen für das Teilen ihrer Gesundheitsdaten. (eb)

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