Sexuelle Dienstleistung?

Urteil: Tantramasseure müssen regelmäßig zum ÖGD

Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht fordert von Tantramasseuren, sich regelmäßig beim Öffentlichen Gesundheitsdienst beraten zu lassen.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Ein Tantramasseur muss sich als Prostituierter bei den Behörden anmelden und regelmäßig an gesundheitlichen Beratungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes teilnehmen. Denn bei den angebotenen Tantra-Massagen handelt es sich um sexuelle Dienstleistungen mit einem erhöhten Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten zu infizieren, urteilte jetzt das Verwaltungsgericht Düsseldorf. Es wies damit einen Tantramasseur aus dem Rheinland ab. Der zuständige Landkreis hatte ihn zur Registrierung als Prostituierter aufgefordert.

Dies hat das Verwaltungsgericht nun bestätigt. Danach muss der Masseur auch regelmäßig an gesundheitlichen Beratungen des ÖGD teilnehmen. Zur Begründung erklärte das Gericht, es handele sich bei den Massagen um sexuelle Dienstleistungen im Sinne des Prostituiertenschutzgesetzes. Dem Gesetz liege ein weites Verständnis von Prostitution zugrunde. Zweck der darin enthaltenen Regelungen sei unter anderem auch der Gesundheitsschutz der beteiligten Personen. Zur Klärung des Begriffs „sexuelle Handlungen“ ließ das Verwaltungsgericht Düsseldorf aber die Berufung zum Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster zu.

Der Tantramassage-Verband räumt auf seiner Homepage zwar ein, dass der Begriff der Tantramassage gesetzlich nicht geschützt sei und im Internet darunter auch erotische Massagen und Prostitution zu finden seien. Bei der zertifizierten, rund zweistündigen Tantramassage gehe es aber nicht um eine sexuelle Dienstleistung oder um eine gezielte Berührung des Intimbereichs. Vielmehr werde der gesamte Körper gleichmäßig einbezogen. Die massierende Person werde dabei vom Klienten nicht berührt. (fl/mwo)

Verwaltungsgericht Düsseldorf, Az.: 29 K 8461/18

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt