Rechtswidrige Überstunden

Verjährung im Staatsdienst gefestigt

Veröffentlicht:

LEIPZIG. Ansprüche auf Geldentschädigung für zu lange Bereitschaftsdienste verjähren zumindest bei Beamten generell nach drei Jahren. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bekräftigt.

Das EU-Recht legt eine Obergrenze für die wöchentliche Arbeitszeit von 48 Stunden fest. 2000 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschieden, dass dabei auch Bereitschaftsdienste in voller Länge einzurechnen sind. Für danach rechtswidrige Überstunden müsse es einen Ausgleich in Freizeit oder Geld geben.

Betroffen von dem Streit waren auch zahlreiche Klinikärzte. Im nun entschiedenen Fall geht es allerdings um Feuerwehrleute in Berlin. Bis Ende 2006 mussten sie einschließlich Bereitschaften 55 Stunden pro Woche arbeiten. Das Bundesverwaltungsgericht hatte ihnen daher 2012 grundsätzlich eine Geldentschädigung zugesprochen.

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg setzte dies in den jeweiligen Einzelfällen um. Es sprach dabei den Feuerwehrleuten einen Nachschlag jeweils rückwirkend für drei Kalenderjahre vor dem Tag zu, an dem sie ihre Ansprüche geltend gemacht hatten.

Durch "schwebende Verhandlungen" oder ein "Stillhalteabkommen" der Feuerwehrleute mit dem Land Berlin sei die Verjährung nicht unterbrochen worden.

Dies hat das Bundesverwaltungsgericht nun bestätigt. Es ließ daher die Revision gegen mehrere Urteile des OVG Berlin nicht zu. (mwo)

Az.: 2 B 2.14, 2 B 3.14 und 2 B 6.14

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer