Berlin

Vivantes will stärker in ambulante Medizin vorstoßen

Der kommunale Krankenhauskonzern Vivantes will sein Netzwerk in Richtung ambulante Medizin ausbauen. Für Modernisierungsmaßnahmen soll vor allem das Land Berlin aufkommen.

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In Berlin auf dem Klinikmarkt eine feste Größe: der kommunale Anbieter Vivantes.

In Berlin auf dem Klinikmarkt eine feste Größe: der kommunale Anbieter Vivantes.

© Vivantes/Jan Roehle

Berlin. Ambulanter, digitaler, spezialisierter und individueller soll die Behandlung in den Kliniken der Berliner Vivantes-Gruppe bis 2030 werden. Dafür will das landeseigene Unternehmen die Versorgungsstrukturen ausbauen.

Eine „lückenlose Versorgungskette“, die Sektorengrenzen überwindet und auch Vor- und Nachbehandlung umfasst, schwebt dem Geschäftsführer Klinikmanagement, Johannes Danckert, vor. Dafür, versicherte er in einer Online-Pressekonferenz, werde der Konzern aber nicht in Konkurrenz zu den Niedergelassenen treten. Vivantes wolle vielmehr Partner aus dem KV-Bereich mit ins Boot holen. „Wir hegen nicht den Anspruch, das ganz alleine machen zu wollen“, so Danckert.

Eine Patienten-App, auf der die Behandlungshistorie hinterlegt und Informationen abgeholt werden können, die zur Terminplanung, der Navigation durchs Vivantes-Netzwerk und für Terminerinnerungen genutzt werden kann, wird vorbereitet. Sie soll allerdings keine neue Form der elektronischen Patientenakte werden.

Für zwei Milliarden Euro modernisieren

Für die „Gesundheitsversorgung der Zukunft“ benötigt Vivantes neue Gebäude und Technik. Drei Neubauten sind unter anderem schon konkret geplant. Die Investitionssumme für die Weiterentwicklung der Vivantes-Häuser bis 2030 beziffert der Konzern auf rund zwei Milliarden Euro.

Hinzu kommt weiterer Finanzierungsbedarf beispielsweise für den Ausbau der medizinischen Angebote. Aus dem bisherigen Geschäft ließen sich diese Summen nicht erwirtschaften, so Finanz-Chef Eibo Krahmer. Gefragt sei daher das Land als alleiniger Anteilseigener. Die Höhe der offenen Finanzierungen bis 2030 beziffert Krahmer auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro.

Außer auf Patientenzentrierung und Gebäude- und Technikausbau will Vivantes auch auf mehr Spezialisierung setzen. Leistungen sollen an bestimmten Standorten konzentriert werden. Ziel sei es, das Kompetenzprofil der einzelnen Häuser zu stärken.

Bildungscampus wird ausgebaut

Ferner will sich Vivantes daran beteiligen, die Anzahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Am Bildungscampus, der zusammen mit der Charité betrieben wird, werden jetzt schon 2000 Auszubildende in verschiedenen Gesundheitsberufen unterrichtet. Diese Zahl wolle man verdoppeln, so Vivantes. Einen weiteren Fokus setzt der Konzern auf Digitalisierung. „Die Abläufe sollen so viel wie möglich digital unterstützt werden, damit sich die Mitarbeiter auf die Menschen konzentrieren können“, sagte Krahmer. (juk)

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