Wieder Klebsiellen in Bremen

Das Klinikum Bremen-Mitte kommt nicht zur Ruhe: Nachdem fünf Neugeborene starben, die mit multiresistenten Erregern infiziert waren, wurde die Neonatologie geschlossen. Jetzt sind die Keime erneut aufgetaucht.

Veröffentlicht:
Im Bremer Klinikum Mitte wurden erneut Klebsiellen gefunden.

Im Bremer Klinikum Mitte wurden erneut Klebsiellen gefunden.

© Ingo Wagner / dpa

BREMEN (cben). Auf der Kinder-Intensivstation am Klinikum Bremen-Mitte wurden bei einem Kind erneut ESBL-bildende Klebsiellen festgestellt.

Das teilte der Bremer Klinikverbund Gesundheit Nord (GeNo) am Dienstagabend mit. Der Befund stammt von einer Routineuntersuchung vom Wochenende.

"Der Junge ist Ende Februar im Klinikum Links der Weser als Frühgeborener in der 26. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen", teile die GeNo mit.

Wegen eines Leistenbruchs sei das inzwischen zehn Wochen alte Kind Anfang Mai in die Kinderchirurgie des Klinikums Bremen-Mitte verlegt, dort operiert und anschließend auf der Kinderintensivstation weiter betreut worden.

"Alle Abstriche, die von dem Kind im Klinikum Links der Weser genommen wurden, waren negativ. Auch der Aufnahmeabstrich am Klinikum Bremen-Mitte war unauffällig", hieß es weiter.

Keinerlei Anzeichen für Infektion

Das Kind sei derzeit isoliert und weise keinerlei Anzeichen einer Infektion auf. Sowohl das Gesundheitsamt als auch das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin wurden laut GeNo bereits eingeschaltet.

Ob es sich um den identischen Stamm handelt, der schon 2011 auf der neonatologischen Intensivstation für einen Keimausbruch gesorgt hatte, ist unklar. Derzeit würden die Proben untersucht, hieß es.

Sie sind nach Bochum ins Nationale Referenzzentrum für grammnegative Krankenhauserreger geschickt worden. "Mit einem Ergebnis ist in etwa drei Wochen zu rechnen", so die GeNo.

Im vergangenen Jahr sind drei Frühchen auf der inzwischen geschlossenen Neonatologie am Klinikum Bremen Mitte an Klebsiellen gestorben.

Mehr zum Thema

Heimbeatmung

Helios Klinik Leisnig erweitert ihr intensivmedizinisches Angebot

Geschäftsjahr 2023

Asklepios steigert Umsatz und Gewinn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen