Organspenderin war mit Tollwut infiziert

NEU-ISENBURG (nsi). Der Verdacht, daß eine Organspenderin mit Tollwutviren infiziert war, hat sich bestätigt. Auch zwei Organempfänger sind infiziert.

Veröffentlicht:

Das hat Professor Michael Roggendorf vom Konsiliarlabor für Tollwut an der Universität Essen der "Ärzte Zeitung" gesagt. Bei dem Empfänger der Leber habe das Labor Antikörper gegen das Rhabdovirus gefunden, so daß er vor der Infektion geschützt sein könnte. Er war möglicherweise geimpft, Dokumente fehlen aber.

Sechs Patienten hatten Anfang Januar Organe und Augenhornhäute von der 26jährigen Spenderin erhalten. Damals hatte es keine Hinweise auf die Infektion gegeben. Es ist dies weltweit der zweite bekannt gewordene Fall, daß Tollwutviren durch verpflanzte Organe übertragen worden sind.

Die Empfänger bekommen jetzt antivirale Medikamente und sind passiv und aktiv immunisiert worden. Obwohl Infekte zwischen Menschen sehr selten sind, wurden auch die Kontaktpersonen aktiv und passiv immunisiert.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Weltweit ist Tollwut jetzt das zweite Mal durch Organe übertragen worden - Vorsorge ist zur Zeit unmöglich

Mehr zum Thema

Medizintechnik

Erstmals in Leipzig künstliches Herz implantiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer