Vakzine schützt vor HPV-Infektion

SAO PAULO (ikr). Eine Impfung kann junge Frauen sowohl vor einer Infektion mit humanen Papillom-Viren (HPV) und den Vorstufen eines Zervix-Karzinoms als auch vor Genitalwarzen schützen. Das hat jetzt eine Phase-II-Studie mit einer Vierfach-Vakzine ergeben.

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Bereits im vergangenen Jahr hatte sich eine bivalente Vakzine gegen die HPV-Typen 16 und 18 in einer Phase-II-Studie mit jungen Frauen als effektiv und gut verträglich erwiesen, was den Schutz vor einer persistierenden Infektion mit diesen Viren und pathologischen Zervixbefunden betrifft (Lancet 364, 2004, 1757).

   Papillom-Viren sind Auslöser von Zervixkrebs und Warzen.
   

Bei etwa 70 Prozent aller Zervix-Karzinome lassen sich die HPV-Typen 16 und/oder 18 nachweisen. Eine persistierende Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen gilt mittlerweile als Ursache für die Entstehung von Zervixkrebs. Da es bisher keine kausale Therapie bei solchen Infektionen gibt, hoffen Wissenschaftler weltweit auf die baldige Zulassung eines Impfstoffes zur Prävention.

Ein Team um Dr. Luisa Villa in Sao Paulo in Brasilien hat nun eine Vakzine getestet, die sich nicht nur gegen HPV 16 und 18 richtet, sondern auch gegen HPV 6 und 11 - diese Virustypen gelten als Hauptauslöser von Genitalwarzen (Lancet Oncology-Online vom 7. April).

277 gesunde Frauen zwischen 16 und 23 Jahren wurden dreimal innerhalb von sechs Monaten intramuskulär mit der Vierfach-Vakzine von MSD geimpft, 275 Frauen erhielten Placebo. Primärer Endpunkt war die Kombination aus der Inzidenz einer Infektion mit einem der HPV-Typen und Genitalerkrankungen, die diese Viren auslösen können.

Bis 30 Monate nach der letzten Impfung hatten vier Frauen in der geimpften Gruppe eine Infektion mit HPV 6, 11, 16 oder 18 oder eine mit den Viren assoziierte Genitalerkrankung bekommen, in der Placebo-Gruppe waren es 36. Das bedeutet eine Risikoreduktion um 90 Prozent zugunsten der Vakzine. Sie wurde allgemein gut vertragen.

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