Hausärzte können viel zur Frühdiagnose von COPD beitragen

NEU-ISENBURG (ikr). Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist mittlerweile die vierthäufigste Todesursache weltweit. Eine frühe Diagnose und Therapie sind wichtig, und hierzu können Hausärzte viel beitragen - getreu dem Motto des heutigen Welt-COPD-Tages "Don‘t ignore COPD!".

Veröffentlicht:

Bei jedem Erstkontakt mit einem Patienten, der raucht, sollte nach Husten mit Auswurf und Belastungsdyspnoe gefragt werden, empfehlen Pneumologen. Und: Bei über 40jährigen Rauchern sollte alle zwei Jahre eine Lungenfunktionsdiagnostik mit Spirometrie vorgenommen werden.

Die COPD wird in der täglichen Praxis immer wieder übersehen oder mit anderen Atemwegserkrankungen wie Asthma verwechselt. Das hat eine schottische Studie um Professor David Price von der Universität in Aberdeen ergeben, in der bei 597 Patienten über 40 Jahre eine Spirometrie gemacht wurde.

Demnach wurde bei 40 Prozent der Studienteilnehmer eine COPD diagnostiziert. Allerdings: Bei nahezu 52 Prozent von diesen war zuvor nur die Diagnose Asthma gestellt worden. Bei elf Prozent war noch keine obstruktive Atemwegserkrankung diagnostiziert worden. Und bei den übrigen 37 Prozent war nur eine COPD-Komponente - eine chronische Bronchitis oder ein Emphysem - festgestellt worden.

       An erster Stelle steht die Vermeidung von Risikofaktoren, allen voran die Raucherentwöhnung.
   

An erster Stelle bei der Therapie steht die Vermeidung von Risikofaktoren, allen voran die Raucherentwöhnung. Wichtig ist auch ein individuell angepaßtes Ausdauer-, Kraft-, und Koordinationstraining. Dadurch läßt sich ein Teufelskreis aus Schonung und Zunahme der Atemnot verhindern.

Für die medikamentöse Therapie bei COPD werden nach den internationalen Gold (Global Initiative for Chronic Obstuctive Lung Disease) -Leitlinien ab Krankheitsstufe I bei Bedarf kurzwirksame Bronchodilatatoren wie Fenoterol und Terbutalin empfohlen. Zudem können Anticholinergika wie Ipratropium alleine oder in Kombination mit Fenoterol angewandt werden.

Ab Stufe II werden zusätzlich langwirksame Bronchodilatatoren wie Formoterol, Salmeterol und Tiotropium empfohlen. Die Dauertherapie hiermit ist nach den Leitlinien bei COPD-Patienten effektiver und einfacher als die Behandlung mit kurzwirksamen Substanzen dieser Art.

Bei wiederholten Exazerbationen werden ab Stufe III inhalierbare Steroide wie Beclometason, Budesonid oder Fluticason empfohlen. Klinische Studien haben ergeben, daß die Kombination von langwirksamen Beta-2-Agonisten mit inhalierbaren Steroiden die Lungenfunktion bessert, Symptome mindert sowie die Exazerbationsrate senkt. Als Fixkombination erhältlich sind Salmeterol plus Fluticason und Formoterol plus Budesonid.

Die Gold-Leitlinien stehen im Internet unter: www.goldcopd.com

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Frühdiagnose der COPD lohnt sich

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Forscher vermuten Bezug zu Exazerbationen

Vorsicht mit Gabapentinoiden bei Asthma-Patienten

In Vorsorgeuntersuchungen eingliedern

Mit dem Allergie-Screening für Kinder einen Schritt voraus sein

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Eine Frau hält sich den schmerzenden Nacken fest

© Kay Abrahams / peopleimages.com / stock.adobe.com

Neue Therapieoptionen

Fibromyalgie: Was bringen Apps, TENS und Cannabis?