DFS

Gefäßschäden immer häufiger bei jüngeren Diabetikern

Typ-2-Diabetiker werden einerseits immer jünger, andererseits immer älter. Besonders Folgen für die Gefäße gilt es im Auge zu behalten.

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BERLIN. Gefäßmediziner sehen immer häufiger Diabetespatienten, die statt mit 60 bereits mit 45 Jahren an schweren Durchblutungsstörungen leiden. "Oft genug ist das die Quittung für Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen", hat Dr. Holger Lawall bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) in Hamburg berichtet.

Zunächst könne ein Stent helfen, die Gefäße wieder durchgängig zu machen, später ein Bypass. "Anschließend sind die Patienten vielleicht 55 Jahre alt und ausbehandelt. Und was machen wir dann?", wird der Kongresspräsident in einer Mitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zitiert.

Angiologen plädieren daher dafür, Gefäßprobleme früh zu behandeln - insbesondere in den Beingefäßen, wo das diabetische Fußsyndrom (DFS) begünstigt wird. "Das DFS wird etwa eine Million der jetzt lebenden Deutschen im Laufe ihres Lebens treffen", warnt Lawall. Bei 18 Prozent der Betroffenen komme es binnen fünf Jahren zu einer Amputation.

Und: Zur Therapie des DFS wende Deutschland jährlich 2,5 Milliarden Euro auf. Für die Behandlung stehen offene Bypasschirurgie oder ein Kathetereingriff mit Ballondilatation und/oder Stent zur Verfügung.

"Die Empfehlung von Diabetologen und Angiologen lautet: erst Kathetereingriff, dann Operation", betont Professor Stephan Matthaei vom Diabeteszentrum am Krankenhaus Quakenbrück. So lasse sich eine Amputation möglichst lange verhindern oder, sofern unumgänglich, auf einen Teil des Vorderfußes beschränken.

"Bei beiden Verfahren können in 80 Prozent der Fälle die Beine erhalten werden", so Matthaei. Auch eine angemessene Nachsorge sei wichtig, betont die DDG. Patienten sollten optimal in eine Diabetiker-Sportgruppe vermittelt werden. (eb)

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