INTERVIEW
Cardio Update - In zwei Tagen auf dem neuesten Wissensstand
Am 15. und 16. Februar findet in Wiesbaden wieder das Cardio Update statt. Von der zum dritten Mal ausgerichteten Veranstaltung können nicht nur Fachärzte profitieren, sondern alle Kollegen, die mit herzkranken Patienten zu tun haben. Etwa mit Patienten mit Herzrhythmusstörungen. "Vorhofflimmern ist häufig, das wird ein großes Thema sein", sagte Professor Helmut Drexler von der MHH zur "Ärzte Zeitung". Drexler leitet zusammen mit Professor Heinz-Peter Schultheiss von der Charité das Update. Die Veranstaltung ist mit 16 CME-Punkten zertifiziert.
Veröffentlicht:"Sehr viele neue Erkenntnisse und neue Schlussfolgerungen gibt es bei diastolischer Herzinsuffizienz." Zur Person Professor Helmut Drexler ist Direktor der Abteilung Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover.
Ärzte Zeitung: Jeder Hausarzt hat Patienten mit Herzrhythmusstörungen. Gibt es neue wichtige Erkenntnisse?
Professor Helmut Drexler: Vorhofflimmern ist häufig, das wird ein großes Thema sein. Die Teilnehmer in Wiesbaden erfahren den heutigen Stand der Therapie. Im vergangenen Jahr sind sehr viele neue Erkenntnisse publiziert worden. Es geht besonders auch darum, bei welchen Patienten mit Vorhofflimmern eine Katheter-Ablation heutzutage zu empfehlen ist, und wie die Aussichten für den Erfolg zur Zeit sind. Das ist klinisch, aber auch für niedergelassene Kollegen wichtig zu wissen. Vorhofflimmern ist nicht nur häufig, auch die Therapie ist häufig eine schwierige Sache.
Ärzte Zeitung: Bildgebende Verfahren sind ein wichtiges und interessantes Thema für Kollegen, die solche Untersuchungen für Herzpatienten veranlassen.
Drexler: Beim Cardio Update wird es auch darum gehen, welches bildgebende Verfahren für welchen Patienten nach dem heutigen Kenntnisstand das geeignete ist.
Zum Beispiel: Wann führt die Magnetresonanz-Tomografie (MRT) im Vergleich zur Echokardiografie diagnostisch weiter? Was ist fürs MRT in den letzten Jahren an klaren Vorteilen für die eine oder andere Erkrankung ausgearbeitet worden? Wo ist der Stellenwert der Kardio-CT? Und wo sind die potenziellen Probleme, zum Beispiel die Strahlenbelastung beim Kardio-CT? All das wird in Wiesbaden kritisch besprochen werden. Im vergangenen Jahr gab es wichtige neue Erkenntnisse, und es wurden neue Publikationen vorgelegt.
Ärzte Zeitung: In den vergangenen Jahren wurde eine besondere Form der Herzinsuffizienz auch zunehmend von Nicht-Kardiologen wahrgenommen.
Drexler: Ein wichtiges Thema, zu dem es sehr viele neue Erkenntnisse gab und neue Schlussfolgerungen gibt, ist die diastolische Herzinsuffizienz. Also eine Herzschwäche, obwohl die Pumpleistung, die Ejektionsfraktion, normal ist.
Inzwischen gibt es auch neue Leitlinien und eine neue Publikation, in der gesagt wurde, wie man diese Form der Herzinsuffizienz diagnostizieren soll. Und welche Konsequenzen das hat. (gwa)
Die Themen am Freitag, 15. Februar: Angiologie, Hypertonie, primäre und sekundäre Prävention, KHK, akutes Koronarsyndrom und Infarkt, interventionelle Techniken, Herzklappenfehler und angeborene Herzfehler, Herzchirurgie. Samstag, 16 Februar: Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien und Myokarditis, supraventrikuläre Rhythmusstörungen, ventrikuläre Rhythmusstörungen, Echokardiografie, CT, MRT und Nuklearmedizin.
Zur Person
Professor Helmut Drexler ist Direktor der Abteilung Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Stammzelltherapie und kardiales Remodeling sowie Angiotensin, Entzündung und Atherosklerose.