Erfolg für Ximelagatran bei tiefer Beinvenenthrombose

SAN DIEGO (gvg). Ximelagatran, ein neuer Hemmstoff des Gerinnungsfaktors Thrombin, ist bei der Behandlung von Patienten mit tiefer Beinvenenthrombose (TVT) genauso effektiv wie eine Behandlung mit niedermolekularem Heparin und Vitamin K-Antagonist. Das belegt eine Phase-III-Studie, die auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie in San Diego präsentiert wurde.

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Anders als bei der Therapie mit Vitamin K-Antagonisten müssen bei Patienten, die mit Thrombinhemmstoffen behandelt werden, keine Gerinnungsparameter kontrolliert werden. Das erleichtert die Therapie und fördert zudem die Compliance. In die jetzt in San Diego vorgestellte THRIVE-Studie wurden 2489 Patienten mit akuter TVT aufgenommen. Etwas mehr als ein Drittel der Patienten hatte bereits eine nachgewiesene Lungenembolie.

Die Patienten erhielten entweder sechs Monate lang täglich 36 Milligramm Ximelagatran oder aber fünf Tage lang das subkutan applizierte, niedermolekulare Heparin Enoxaparin, gefolgt von einer sechsmonatigen Therapie mit dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin (Ziel-INR 2,0-3,0). Um die Studie doppelblind zu halten, wurden im Ximelagatran-Arm bei den Laborkontrollen erhöhte INR-Werte simuliert.

Zwischen beiden Gruppen gab es keine Unterschiede bei der Mortalität und auch nicht bei der Häufigkeit sonografisch ermittelter Rezidivthrombosen. Die Zahl der Blutungskomplikationen war bei Patienten der Cumarin-Gruppe höher als bei Patienten der Ximelagatran-Gruppe.

Ebenfalls in San Diego vorgestellt wurde die EXULT B-Studie, in der eine einwöchige Ximelagatran-Therapie postoperative Thrombosen nach Kniegelenksersatz wirkungsvoller verhinderte als die bei dieser Indikation international zwar üblichen aber in Deutschland kaum gebräuchlichen Cumarine. AstraZeneca erwartet die Europa-Zulassung von Ximelagatran für Anfang dieses Jahres.

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