Fledermäuse - ungeahntes Reservoir von Viren

BONN (eb). Fledermäuse beherbergen Erreger, die sich auf Menschen und Tiere ausbreiten. Die Ausrottung vieler Infektionskrankheiten könnte daher schwieriger sein als angenommen.

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Denn die Flugtiere bilden ein Reservoir, aus dem Viren nach Impfkampagnen zurückkommen können, berichten Forscher. Die aktuellen Daten seien also möglicherweise für die Früherkennung und Vorbeugung von Epidemien nützlich.

Mit molekularbiologischen Methoden haben sie 9278 Tiere aus Europa, Südamerika und Asien auf Viren getestet (Nat Commun 2012; 3: 796).

Dabei entdeckten sie mehr als 60 neue Paramyxovirusarten, eine Virusfamilie, die beim Menschen etwa schwere Gehirnhautentzündung, Masern, Mumps, Lungenentzündung und Erkältung, bei Tieren Hundestaupe oder Rinderpest verursacht.

Mit bioinformatischen und mathematischen Methoden berechneten die Autoren einen gemeinsamen Stammbaum der neuen und bekannten Viren, teilt die Uni Bonn mit.

Das Ergebnis: Fledermäuse sind die ursprünglichen Wirte der Paramyxoviren, die sich dann im Lauf der Evolution in anderen Spezies eingenistet haben

So gibt es Belege, dass Fledermausviren, etwa das Mumps-Virus, direkt auf den Menschen übergehen. Eine Ausrottung von Fledermäusen wäre aber weder möglich noch sinnvoll, warnen die Forscher.

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