Bürokratie vermiest die Stimmung
Zi-Praxis-Panel: Grundstimmung in Praxen leicht verbessert
Psychotherapeuten sind die zufriedensten Versorger mit Kassenzulassung – doch auch bei den Haus- und Fachärzten hellt sich die Grundstimmung etwas auf, wie das ZI-Praxis-Panel zeigt.
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Als mittelmäßig kann man wohl die Stimmung in den Vertragsarztpraxen bezeichnen.
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Berlin. In den Vertragsarzt- und -psychotherapiepraxen verzeichnet das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorzgung (Zi) eine etwas bessere Grundstimmung als im vergangenen Jahr.
Das sind erste Ergebnisse des diesjährigen Praxis-Panels, bei dem das Zi zwischen Februar und Juli 2025 Praxen zur Einschätzung ihrer aktuellen Lage befragt hat.
Zwar beurteilten in der ersten Jahreshälfte weniger als die Hälfte (42 Prozent) der befragten Vertragsärztinnen und -ärzte sowie der Vertragspsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten ihre berufliche Situation als gut bis sehr gut. Allerdings, so das Zi in einer Mitteilung von Donnerstag, sei dieser Anteil nicht wie in früheren Jahren weiter rückläufig gewesen, sondern habe sich sogar leicht erhöht (2024: 38 Prozent).
Mehrheit ist mit wirtschaftlicher Lage zufrieden
Etwas aufgehellt hat sich auch die Stimmung bei der Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage der eigenen Praxis. 58 Prozent der Praxisinhaberinnen und -inhaber bezeichneten diese als positiv; 2024 waren es 55 Prozent.
Hinsichtlich der beruflichen Gesamtsituation sieht es laut Zi sogar noch besser aus: 65 Prozent der Befragten waren mit ihr eher, sehr oder äußerst zufrieden. Ein Viertel dagegen äußerte sich unzufrieden.
Bei einem Blick auf die einzelnen Versorgungsbereiche zeigten sich große Unterschiede. Im Fachgebiet Psychotherapie sowie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie gaben 81 Prozent der Praxisinhaber an, mit der beruflichen Gesamtsituation zufrieden zu sein. Im hausärztlichen Bereich lag der Zufriedenheitswert bei 61 Prozent, im fachärztlichen Bereich bei 50 Prozent.
Verwaltungsaufwand ärgert Praxisinhaber
Im beruflichen Alltag zeigten sich die Ärzte und Psychotherapeuten vor allem von dem hohen Verwaltungsaufwand genervt. Entsprechend gaben nur 34 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen an, mit den täglichen Abläufen zufrieden zu sein.
Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried mahnte deshalb Politik, Selbstverwaltung und gematik, sich weiter um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu bemühen.
Weitere Erkenntnisse, die das Zi aus dem Panel gewann: Fast die Hälfte der Praxisinhaber gaben an, bei der Überweisung von Patienten an Spezialisten Probleme zu haben. In individuellen Rückmeldungen bezeichneten zudem Kolleginnen und Kollegen die Honorierung „im Falle einer hohen Anzahl von Patieninnen und Patienten, deren Versorgung überdurchschnttlich lange Behandlungszeiten in Anspruch nimmt“, als unzureichend. (juk)