GPT-Wert hoch? Test auf Virushepatitis!
KÖLN (hub). Zu einem Test auf Hepatitis B und C bei erhöhten Transaminasewerten rät Leberspezialist Professor Claus Niederau. Über eine Million Menschen sind in Deutschland chronisch mit einem der beiden Viren infiziert, viele davon nicht erkannt.
Veröffentlicht:Deutschland steht bei der Hepatitis-B-Impfung von Kindern gut da. Anders sieht es bei Angehörigen medizinischer Berufe aus.
Weltweit liegt die Rate mit Hepatitis-Viren infizierter Menschen wesentlich höher. Schätzungen gehen davon aus, dass jeder Zwölfte chronischer Virusträger ist. Mit der Frage "Bin ich die Nummer 12?" wird zum heutigen Welt-Hepatitis-Tag darauf aufmerksam gemacht.
Einen Labortest auf Hepatitis-Viren - auch bei normalen Leberwerten - sollten Hausärzte bei Risikogruppen erwägen, so Niederau, Gastroenterologe am St. Josef-Hospital in Oberhausen. Dazu zählen Menschen aus Hochprävalenzländern: für Hepatitis B etwa Süd- und Osteuropa, für Hepatitis C auch der afrikanische Kontinent.
Eine herausragende Stellung haben Hausärzte und Pädiater auch bei der Prävention: Sie impfen gegen Hepatitis B und schützen so vor Infektion und Leberkrebs. "Die Hepatitis-B-Impfung ist die erste Impfung gegen Krebs", sagt Professor Michael Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover. Der Erfolg der Hepatitis-B-Impfung sei eindrucksvoll in Taiwan sichtbar. Seit 20 Jahren werde dort geimpft, das hepatozelluläre Karzinom sei praktisch eliminiert. Deutschland steht auch gut da: Etwa 90 Prozent der Kinder sind gegen Hepatitis B geimpft. Schlechter sieht es bei medizinischem Personal aus. Da ist es nur jeder Zweite.
Hoffnung gibt es für die Infizierten: Neue Arzneien sind verfügbar, und bei Hepatitis C ist für viele Patienten sogar eine Heilung möglich.
Infos zum Welt-Hepatitis-Tag: www.binichdienummer12.de
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